Schüler aus Mönchengladbach erkunden historische Verantwortung in Ysselsteyn

Mönchengladbach: Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums besuchen Gedenkstättenfahrt zur NS-Geschichte in den Niederlanden.
Mönchengladbach: Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums besuchen Gedenkstättenfahrt zur NS-Geschichte in den Niederlanden. (Symbolbild/ANAG)

Schüler aus Mönchengladbach erkunden historische Verantwortung in Ysselsteyn

Am 22. Januar 2025 unternahmen die 10. Klassen des Hugo-Junkers-Gymnasiums Mönchengladbach eine bedeutende Gedenkstättenfahrt, die sich mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts auseinandersetzte. Diese Initiative wurde vom Auswärtigen Amt und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterstützt und fand in der Begegnungs- und Bildungsstätte Ysselsteyn in den Niederlanden statt. Dort konnten die Schüler in Zusammenarbeit mit gleichaltrigen Schülern des Raayland College in Venray arbeiten und lernen.

Ysselsteyn, bekannt für seine Deutsche Kriegsgräberstätte, beherbergt die Gräber von 31.598 Menschen, überwiegend gefallene Wehrmacht-Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Dies macht den Friedhof zur einzigartigen Ruhestätte für deutsche Soldaten in den Niederlanden. Darüber hinaus sind auch niederländische, polnische und russische Soldaten in Ysselsteyn begraben. Vor dem Hintergrund dieser eindrücklichen Stätte erarbeiteten die Schüler in Workshops zu den Themen Krieg, Gewalt und Versöhnung.

Einblicke und Diskussionen

Unter Anleitung von Historikern und Pädagogen erhielten die Schüler tiefere Einblicke in die Geschichte und führten angeregte Diskussionen über die historischen Verantwortungen. Diese Facetten der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit waren nicht nur lehrreich, sondern auch emotional bewegend. Ein Ergebnis dieser intensiven Auseinandersetzung war ein Podcast, den die Gruppe zur Bedeutung der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn erstellte.

Die Besuche bedeutender Orte der NS-Verfolgung, darunter das ehemalige Durchgangslager Westerbork und das Konzentrationslager Vught, erweiterten die Perspektive der Schülerinnen und Schüler und führten zu einem neuen Verständnis der Relevanz der Vergangenheit für die Gegenwart. Zwischen den Schülern beider Schulen fand eine bemerkenswerte Zusammenarbeit auf Englisch statt, gefördert durch gemeinsame Projekte in gemischten Gruppen.

Reflexion und Wünsche der Teilnehmer

Geschichtslehrerin Viola Schmidt betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Verantwortung für die Zukunft, während Geschichtslehrer Dimitrios Kritsimos die intensive Beschäftigung der Jugendlichen mit der historischen Thematik hervorhob. Lara W., eine Teilnehmerin der Fahrt, erzählte von der beeindruckenden Zusammenarbeit zwischen den Schülern aus unterschiedlichen Ländern und den wertvollen Erfahrungen, die alle gesammelt hatten.

Diese Reise hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern starke Eindrücke und Wünsche nach mehr europäischer Zusammenarbeit sowie dem festen Entschluss, „nie wieder Krieg“ zuzulassen. Die Erfahrungen, die sie in Ysselsteyn und an weiteren bedeutsamen Orten gesammelt haben, sind ein wichtiger Schritt in die Richtung einer reflektierten Erinnerungskultur und historischen Verantwortung.

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