Die Welt steht am Rande eines entscheidenden Moments im Kampf gegen die Klimakrise! Ab Montag, dem 11. November 2024, versammeln sich in Baku, Aserbaidschan, bis zu 50.000 Teilnehmer aus 197 Staaten zur 29. Weltklimakonferenz (COP29). Diese Konferenz wird nicht nur die Umsetzung des Weltklimaabkommens von Paris diskutieren, sondern auch die Auswirkungen des jüngsten Wahlsiegs von Donald Trump auf die globale Klimapolitik. Wie DOMRADIO berichtete, sind die Erwartungen hoch, dass die Verhandlungen zu einem echten Fortschritt führen.
Die Konferenz wird sich insbesondere mit der Klimafinanzierung befassen. Das Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr, das wohlhabende Länder zur Unterstützung von Entwicklungsländern bereitstellen sollten, muss überarbeitet werden, da diese Vereinbarung 2025 ausläuft. Schätzungen zufolge sind sogar 2,4 Billionen Dollar pro Jahr nötig, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen. Die deutsche Delegation wird unter anderem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock angeführt.
Ein Aufruf zur Reduzierung des Lobbyeinflusses
Ein Zusammenschluss von Organisationen, darunter ADRA, Aktion gegen den Hunger und INKOTA, fordert einen drastischen Rückgang des Einflusses der fossilen Energie- und Agrarindustrie auf die Konferenz. Diese Organisationen haben in einem offenen Brief an die Bundesregierung gefordert, keine Vertreter von Unternehmen, deren Geschäftsmodelle den Klimaschutz untergraben, in die Delegation aufzunehmen. Wie INKOTA berichtete, war die Präsenz von Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie bei der letzten Konferenz überwältigend und überstieg die Anzahl der Delegierten aus den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern.
Die Organisationen warnen, dass die Stimmen der am stärksten Betroffenen durch die übermächtige Lobbyistenschar nicht gehört werden. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Stimmen derjenigen, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind, aufgrund der übermächtigen Präsenz der Lobbyisten kein Gehör finden“, sagte Jan Sebastian Friedrich-Rust von Aktion gegen den Hunger. Diese Forderungen sind Teil einer breiteren Kampagne, die darauf abzielt, die Klimaverhandlungen von den Interessen großer Konzerne zu befreien.
Die Rolle Aserbaidschans im Fokus
Besonders kritisch wird die Rolle des Gastgeberlandes Aserbaidschan betrachtet. Der Präsident der COP29, Mukhtar Babayev, war bis 2010 Vizepräsident des staatlichen Öl- und Gaskonzerns SOCAR. Diese Verbindungen werfen Fragen zur Unabhängigkeit der Konferenz auf. Die Organisationen fordern, dass die Leitung der Konferenz frei von den Interessen der fossilen und agrarindustriellen Lobbys ist. „Es muss sichergestellt werden, dass die Leitung der Konferenz frei von den Interessen der fossilen und agrarindustriellen Lobbys ist“, betont Margarete Bause von Transparency Deutschland.
Um den dringend benötigten Strukturwandel weg von Kohle, Öl und Gas voranzutreiben, ist eine verstärkte internationale Zusammenarbeit unerlässlich. Die Organisationen fordern, dass die Verhandlungen der COP29 ohne den Einfluss der fossilen und agrarindustriellen Konzerne geführt werden, um echte Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen.
Die Welt schaut gespannt auf Baku, wo die Zukunft des Klimaschutzes auf dem Spiel steht. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, ob die internationalen Klimaziele erreicht werden oder ob wir weiterhin in der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen gefangen bleiben. Die Zeit für Veränderungen ist jetzt!