Großformatige Demo-Fotos aus dem Februar 1990 von Rüdiger Laleike zieren derzeit die Straße Hohe Bude in Stendal. Ein Banner spannt sich über die Straße und erinnert an die damaligen Proteste, in denen auch ein Transparent von Laleike hing. Videoaufnahmen aus dieser Zeit zeigen eindrucksvoll den desolaten Zustand der Altstadt.
Die Wende kam für die Altstadt gerade rechtzeitig. Stendaler Architekt Lutz Schwarzbrunn erklärt, dass die wirtschaftliche Unfähigkeit der DDR dazu führte, dass viele Ressourcen nicht genutzt wurden, um die Stadt zu verändern. In den 1970er Jahren gab es Pläne, Plattenbauten bis ins Stadtzentrum zu ziehen, doch der Verfall wurde letztlich hingenommen. Schwarzbrunn, der in der Nachwendezeit für die Sanierungen arbeitete, betont, dass die Proteste der Bürger dazu beitrugen, den Wert der Altstadt zu erkennen und sie vor dem Abriss zu bewahren.