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Nordwest-Niedersachsen im Unwetterchaos: Evakuierungen und gesperrte Züge

Starke Unwetter haben in der Nacht zu Mittwoch in Ostfriesland, insbesondere in Aurich und dem Landkreis Ammerland, zu hunderten Einsätzen der Feuerwehr geführt, den Zugverkehr zwischen Leer und Bad Zwischenahn unterbrochen und die Evakuierung von Bewohnern aus einem Pflegeheim notwendig gemacht, während glücklicherweise keine Verletzten gemeldet wurden.

Die jüngsten heftigen Unwetter in Ostfriesland haben in der Nacht zu Chaos und strukturelle Herausforderungen geführt. Während die Region mit den Folgen kämpft, sind die Auswirkungen auf die Infrastruktur und die Bevölkerung spürbar. Die Ereignisse zeigen nicht nur die unmittelbaren Gefahren, sondern auch die Reaktionsfähigkeit der Rettungsdienste in Krisensituationen.

Evakuierungen und Notlager für Betroffene

In einem Alten- und Pflegeheim in Aurich mussten aufgrund der massiven Wassereinbrüche mehrere Bewohner evakuiert werden. Wasser drang durch die Dachflächen und bedrohte die gesamte Einrichtung. Wie ein Sprecher der Stadtfeuerwehr berichtete, erlebten die Einsatzkräfte ein gelebtes Worst-Case-Szenario, als das Wasser von oben bis unten durch die Etagen drang. Um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten, wurden 13 Personen in eine nahegelegene Turnhalle gebracht, wo das Deutsche Rote Kreuz die Versorgung übernahm und Feldbetten aufstellte.

Störungen im Zugverkehr und Auswirkungen auf die Reisenden

Im Landkreis Ammerland trötete eine große Störung den Zugverkehr stark. Ein Baum fiel auf eine Oberleitung am Bahnhof Augustfehn in Apen, was dazu führte, dass der Zugverkehr zwischen Leer (Ostfriesland) und Bad Zwischenahn bis zum Mittag eingestellt wurde. Ein betroffener Zug mit 120 bis 130 Passagieren musste evakuiert werden. Die Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis ein, während die Reisenden informiert wurden, sich vorab über die Situation zu erkundigen.

Krankenhäuser in der Not

Die schweren Regenfälle führten auch zu Überschwemmungen in Gesundheitseinrichtungen. Im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg drang Wasser in die Notaufnahme, was die vorübergehende Schließung für Notfallpatienten zur Folge hatte. Techniker und Reinigungspersonal arbeiteten rund um die Uhr, um die technischen Anlagen zu schützen und das Wasser abzupumpen, sodass die Schäden gering gehalten werden konnten.

Feuerwehreinsätze und Überflutungen

Die Feuerwehren der Region rückten insgesamt zu mehreren Hunderten Einsätzen aus. Allein im Landkreis Aurich wurden über 200 Einsätze gezählt. Aufgrund von starker Regenbildung und Windböen kam es zu Überflutungen in vielen Straßen und Kellern. Auf einem Industriegebiet und in einem Einkaufszentrum mussten Wassermassen abgepumpt werden, während auch der örtliche Blitzeinschlag in einem Nachbarlandkreis einen Dachstuhlbrand auslöste, der glücklicherweise ohne Verletzungen abging.

Vorbereitung auf zukünftige Unwetter

Die Reaktionen auf die aktuellen Herausforderungen zeigen, wie entscheidend gut organisierte Kräfte und rechtzeitige Maßnahmen sind. Für den kommenden Mittwoch hat der Deutsche Wetterdienst zudem bereits erneut Starkregen vorausgesagt, was die Gefahr von weiteren Überflutungen im östlichen Niedersachsen mit sich bringen könnte. Die Stadt Aurich bleibt somit auf der Hut und bereitet sich längst auf mögliche zukünftige Herausforderungen vor, während die aktuellen Schäden noch beseitigt werden müssen.

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