Baden-Baden

Ärztemangel im Bezirk Baden: Gemeinden suchen dringend Nachfolger

Im Bezirk Baden sind derzeit drei Planstellen für Allgemeinmedizin unbesetzt, was Bürgermeister René Klimes von Blumau-Neurißhof und Gesundheitsstadträtin Anita Tretthann von Bad Vöslau zu intensiven Bemühungen anregt, geeignete Ärzte zu finden, während die Gemeinde unterstützende Maßnahmen ergreift, um die ärztliche Versorgung sicherzustellen.

Der Ärztemangel in Österreich hat in den letzten Jahren immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt, insbesondere in ländlichen Regionen. Doch wie stark spüren Gemeinden tatsächlich die Auswirkungen, wenn Arztstellen unbesetzt bleiben? Der Bezirk Baden bietet dabei ein interessantes Beispiel für die Herausforderungen und Lösungsansätze, die in der Medizinversorgung ergriffen werden.

Drei offene Planstellen im Bezirk Baden

Insgesamt gibt es im Bezirk Baden 61 Planstellen für Allgemeinmedizin, jedoch bleibt die Situation angespannt, da derzeit drei dieser Positionen unbesetzt sind, konkret in Berndorf, Blumau-Neurißhof und Bad Vöslau. Insbesondere die unbesetzte Stelle in Blumau-Neurißhof Beschäftigt die Gemeindeverwaltung intensiv. Der Bürgermeister René Klimes akquirierte bereits aktiv nach einem neuen Arzt. Die Gemeinde ist bereit, verschiedene Unterstützungsmaßnahmen anzubieten, um die Ansiedlung eines Mediziners zu erleichtern.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Situation in Blumau-Neurißhof zeigt auf, wie Gemeinden kreativ werden müssen. So bietet die Gemeinde an, die Arztpraxis mietfrei für zwei Jahre zur Verfügung zu stellen und hat alle notwendigen Einrichtungen barrierefrei gestaltet. Diese Initiative könnte für einen praktischen Arzt einen Anreiz darstellen, die offenen Stellen zu besetzen, doch es gibt auch administrative Hürden, wie etwa die strengen Vorgaben der Apothekerkammer hinsichtlich der Führung einer Hausapotheke.

Modernisierung statt Stillstand in Bad Vöslau

In Bad Vöslau hingegen gibt es bereits vielfältige Lösungen. Der Gesundheitsstadtrat Anita Tretthann setzt darauf, ein Ärztezentrum zu realisieren, auch wenn dies mit Herausforderungen verbunden ist. Derzeit sind sechs Planstellen für Allgemeinmedizin im Einsatz, wobei nur eine unbesetzt ist. Hier ist man künstlerisch gefordert, die richtigen Investoren zusammenzubringen, um ein geeignetes Objekt zu finden. Diese Herausforderung spricht für einen wachsenden Trend junger Ärzte, die sich eher in bestehende Strukturen einmieten möchten, anstatt eine eigene Praxis zu eröffnen.

Umfassende Betreuung durch mehrere Praxen

Trotz der Herausforderungen gelingt es Bad Vöslau, eine erfreuliche Anzahl an Ärzten zu halten. Aktuell gibt es dort zwei Gruppenpraxen, eine Gemeinschaftspraxis und mehrere Einzelpraxen. Diese Vielfalt könnte auch für andere Gemeinden als Modell dienen. Die Wichtigkeit eines gut strukturierten Gesundheitsnetzwerks wird nicht nur durch die Anzahl der praktizierenden Ärzte deutlich, sondern auch durch die Diskussion um eine Kinderärztin und Gespräche mit Gynäkologen.

Fazit: Die Rolle der Gemeinde in der Gesundheitsversorgung

Der Bezirk Baden demonstriert, wie wichtig es ist, dass Gemeinden proaktiv handeln, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Ob durch die Bereitstellung von Ressourcen oder durch die aktive Suche nach geeigneten Kandidaten – die örtlichen Verwaltungen sind gefordert. Am Beispiel von Blumau-Neurißhof und Bad Vöslau wird deutlich, dass es entscheidend ist, sowohl die Bedürfnisse der Ärzte zu erkennen als auch die Wünsche der Bevölkerung im Blick zu behalten. Der Gesundheitssektor hat das Potenzial, durch solche Initiativen erheblich zu profitieren und die medizinische Betreuung in der Region zu sichern.

NAG

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