In einem dramatischen Wendepunkt für die Bäckerei-Szene in Baden-Württemberg hat Martin Mahl die Übernahme der insolventen Sternenbäck bekannt gegeben. Nach wochenlangen Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter steht fest: Ab dem 1. Dezember wird Mahl, Geschäftsführer des Backhauses Mahl, die Geschicke des Sternenbäck lenken. Doch die Transformation wird nicht über Nacht geschehen! Erst im Januar 2024 wird die neue Filiale nach umfassenden Umbauarbeiten eröffnet. Bereits jetzt ist klar, dass die Filiale in Sigmaringen bis Ende November noch unter dem alten Namen betrieben wird, während das Hechinger Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder mit reduzierten Öffnungszeiten kämpfen musste.
Die Entscheidung zur Übernahme kommt nicht von ungefähr. Laut Schwäbische hält Mahl den Standort für ideal. Mit einer verkehrsgünstigen Lage an der Hohenzollernstraße und Parkplätzen direkt vor der Tür, bietet die Filiale ausreichend Platz für einen florierenden Kaffee- und Snackbetrieb. „Die neue Bertha-Benz-Schule, die in der Nähe entsteht, wird für zusätzlichen Kundenverkehr sorgen“, so Mahl optimistisch.
Personalsituation und Übernahmepläne
Die Unsicherheit bezüglich der Mitarbeiter bleibt bestehen. Mahl hat angekündigt, die Angestellten, die Interesse haben, zu übernehmen. Allerdings ist noch unklar, wie viele Mitarbeiter das sein werden, da viele bereits nach neuen Jobs suchen, um einer Kündigung zuvorzukommen. Sternenbäck hatte vor einigen Wochen erneut Insolvenz angemeldet, was zur Schließung aller 34 Filialen in Baden-Württemberg führen könnte. Mahl wird zusätzlich zur Sigmaringer Filiale auch ein Geschäft in Konstanz übernehmen.
In der Zwischenzeit plant Mahl auch die Eröffnung eines weiteren Standorts in Sigmaringen. „Die Planungen sind weit fortgeschritten“, erklärt er. Dies kommt als direkte Reaktion auf das bevorstehende Aus für die Kaufland-Filiale, deren Mietvertrag im kommenden Sommer an Edeka übergeht.
Nachhaltiges Wachstum und Qualitätsfokus
Mit einem klaren Fokus auf Qualität will Mahl sein Unternehmen kontrolliert wachsen lassen. „Um die Qualitätsstandards hochhalten zu können, muss die Größe eines Unternehmens überschaubar bleiben“, betont er. Die Strategie umfasst nicht nur die Expansion, sondern auch die regelmäßige Überprüfung bestehender Standorte. „Das kann bedeuten, dass wir von Zeit zu Zeit Filialen schließen müssen“, erklärt der Unternehmer, der sich bewusst ist, dass dies eine Herausforderung darstellt.
Ein weiterer Aspekt der Situation ist die Insolvenz der Sternenbäck-Kette, die nicht nur die Filialen in Baden-Württemberg betrifft. Laut Chip hat das Unternehmen auch angekündigt, die Produktion am Standort Hechingen bis Jahresende einzustellen, was viele Arbeitsplätze gefährdet.
Diese Entwicklungen in der Bäckerei-Branche zeigen, wie wichtig es ist, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Mahl scheint bereit, die Herausforderungen anzunehmen und eine neue Ära für das Backhaus Sternenbäck einzuleiten.
