In Steinigtwolmsdorf brodelt es gewaltig: Der letzte Einkaufsmarkt der kleinen Gemeinde steht vor dem Aus! Die Filiale des Schiebocker Fleischers hat bereits Ende September 2024 dichtgemacht, und das Einkaufszentrum an der Neuen Straße wirkt wie ausgestorben. „Wir haben immer mehr Umsatzeinbußen hinnehmen müssen“, klagt Geschäftsführer Andreas Bascha. Die Schließung war nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch das Resultat mangelnder Investitionen in die Räumlichkeiten. „Die Auflagen der Lebensmittelüberwachung konnten wir in diesem alten Gebäude immer schwerer erfüllen“, fügte Bascha hinzu, wie auch von der Sächsischen Zeitung berichtet wurde.
Doch das ist nicht die einzige schlechte Nachricht für die Einwohner: Frank Schilg, Betreiber des Nah-und-Gut-Marktes, hat ebenfalls seine Kündigung eingereicht. „Wenn ich bis Ende März 2025 kein tragfähiges Angebot von der Eigentümerin erhalte, dann war’s das“, sagt der fast 70-Jährige, der den Markt seit 2011 führt. Die ständigen Mieterhöhungen und mangelnde Instandhaltungen, insbesondere die unregulierbare Heizung, haben Schilg dazu bewogen, über eine Schließung nachzudenken. „Wenn ich schließe, dann gibt es im ganzen Ort keinen Nahversorger mehr“, warnt er, und das könnte für viele ältere Bürger zur echten Katastrophe werden.
Die Suche nach einem neuen Mieter
Die Eigentümerin des Gebäudekomplexes, Monika Rieker, hat bislang keinen neuen Mieter für die leerstehenden Geschäfte gefunden. Sie ist jedoch offen für Gespräche, verlangt aber eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für alle Beteiligten. „Ich bin für alles offen, es muss sich bloß für beide Seiten rechnen“, erklärt die 77-Jährige. Doch die Gemeinde Steinigtwolmsdorf sieht die Dinge anders: Bürgermeisterin Kathrin Gessel hat sich persönlich um einen Dialog bemüht, um einen Plan für die Zukunft des letzten Supermarktes zu entwickeln. Doch Rieker zeigt sich wenig gesprächsbereit. „Wir haben unsere Hilfe angeboten, aber die Eigentümerin ist nicht dialogbereit“, beklagt sich Gessel.
Die Situation ist kritisch: Schilg hat viele treue Kunden, die auf seinen Markt angewiesen sind. „Ich kann mir vorstellen, noch ein paar Jahre zu bleiben, aber dazu müsste mir meine Vermieterin ein entsprechendes Angebot machen“, so der Lebensmittelhändler. Die Gemeinde hat bereits Gespräche mit verschiedenen Einzelhandelsketten geführt, um einen neuen Nahversorger zu gewinnen. Der Druck steigt, denn ohne eine Lösung könnte die gesamte Gemeinde ohne jegliche Einkaufsmöglichkeiten dastehen.
Die Zukunft von Steinigtwolmsdorf
Die Zukunft von Steinigtwolmsdorf steht auf der Kippe. Die Einwohner und die Gemeinde sind besorgt über die Möglichkeit, dass ihr geliebter Nahversorger bald für immer schließen könnte. Ein Lebensmittelgeschäft zu verlieren, bedeutet nicht nur einen Verlust an Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch einen Einschnitt in das soziale Leben der Gemeinde. „Wir brauchen einen Nahversorger in Steinigtwolmsdorf. Das wird nicht leicht“, fasst Gessel zusammen. Eines steht fest: Die Zeit drängt, und die Einwohner hoffen auf eine positive Wende in dieser angespannten Situation.
Die Gemeinde und die Eigentümerin müssen dringend einen Weg finden, um die letzten verbliebenen Einkaufsmöglichkeiten in Steinigtwolmsdorf zu sichern, denn die Uhr tickt, und die Notwendigkeit eines tragfähigen Handelskonzepts ist dringlicher denn je.