Bautzen

Nach 33 Jahren: Cunewalder Hausärztin Gordana Bulla geht in Ruhestand

Nach 33 Jahren als Hausärztin in Cunewalde verabschiedet sich Gordana Bulla Ende September in den Ruhestand, wobei sie ihren Patienten die nötigen Unterlagen für eine kontinuierliche medizinische Versorgung übergibt, da sie keinen Nachfolger finden konnte.

Gordana Bulla: Ein Rückblick auf 33 Jahre engagierte hausärztliche Versorgung in Cunewalde

Die langjährige Hausärztin Gordana Bulla geht in den Ruhestand, doch ihre Spuren in der Gemeinschaft bleiben tief verwurzelt. © Steffen Unger

Eine Ära der Versorgung endet

Gordana Bulla, die seit 1989 als Hausärztin in Cunewalde tätig war, verabschiedet sich Ende September in den Ruhestand. Die Nachricht von ihrem Rücktritt bringt sowohl Trauer als auch Dankbarkeit bei vielen ihrer Patienten, die sie über die Jahrzehnte betreut hat. Weder die Kündigung ihrer Praxis noch der Mangel an Nachfolgern halten Gordana Bulla auf. Ihre Patienten erhalten umfassende Übergabeunterlagen, um eine nahtlose medizinische Betreuung in der Zukunft sicherzustellen.

Anspruchsvolles Studium in Kiew

Auf ihren Werdegang zurückblickend, hat Gordana Bulla ein beeindruckendes medizinisches Studium in Kiew absolviert, das über sechs Jahre dauerte und verschiedene Herausforderungen mit sich brachte. Sie spricht oft von der prägenden Zeit dort und wie sich diese Erfahrungen auf ihre spätere Karriere auswirkten. Ihre Entscheidung für die Allgemeinmedizin war zukunftsorientiert, trotz der Vorlieben der Entscheidungsträger, sie in der Forschung zu sehen.

Engagement in der Gemeinschaft

In der Rolle als Hausärztin in Cunewalde hat sich Bulla nicht nur um die körperliche Gesundheit ihrer Patienten gekümmert, sondern auch um ihr emotionales Wohl. Das Fehlen eines Nachfolgers hat in der Gemeinschaft Besorgnis ausgelöst, doch es gibt Lichtblicke: Dr. Katja Wünsche wird künftig in Cunewalde praktizieren und sich um die Patienten kümmern, was Gordana Bulla sehr begrüßt.

Technologische Entwicklungen und Herausforderungen

Während ihrer praktischen Tätigkeit hatte Gordana Bulla stets ein Auge auf neue Technologien. Ihre frühzeitige Teilnahme an digitalisierten Projekten, wie dem digitalen Impfpass, zeigt ihr Engagement für moderne medizinische Standards. Dennoch äußert sie Bedenken gegenüber der elektronischen Patientenakte, die 2025 eingeführt werden soll, und bezeichnet die Vorbereitung dafür als unzureichend.

Denkwürdige Begegnungen und Herausforderungen

Ein besonderer Aspekt ihrer Arbeit war die Betreuung von ukrainischen Flüchtlingen im Frühjahr 2022. Mit ihren Sprachkenntnissen konnte sie nicht nur als Ärztin, sondern auch als Übersetzerin fungieren. Dies öffnete ihr Türen zu anderen Fachkräften im Gesundheitswesen, die in Deutschland oft Hürden überwinden müssen, um ihre Berufe auszuüben.

Einblicke in die Zukunft

Mit dem Rückzug aus der aktiven medizinischen Praxis freut sich Gordana Bulla auf eine neue Lebensphase. Ihre Pläne sind von familiären Werten geprägt: Zeit mit den Enkeln zu verbringen und die Welt zu erkunden, stehen ganz oben auf ihrer Liste. Die emotionale Bindung zu ihrem bisherigen beruflichen Umfeld bleibt bestehen, auch wenn sie das Gebäude, das sie so lange genutzt hat, letztendlich verlassen wird.

Die Entscheidung von Gordana Bulla, ihre Karriere zu beenden, markiert nicht nur einen persönlichen Schritt, sondern auch einen Wendepunkt für die medizinische Versorgung in Cunewalde. Ihre engagierte Tätigkeit wird nicht nur in der Erinnerung der Patienten weiterleben, sondern auch als Beispiel für zukünftige Generationen von Medizinerinnen und Medizinern dienen.

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