Das Rathaus Lichtenberg, ein neogotisches Backsteingebäude aus dem Jahr 1898, steht im Fokus einer hitzigen Debatte. Die SPD-Fraktion hat einen Antrag eingebracht, um das noch erkennbare Hakenkreuz, das seit 1937 über dem Eingangsbereich prangt, vollständig zu entfernen. Dieses Symbol wird als „Erbe aus dunkler Vergangenheit“ bezeichnet und soll im Sinne der Vielfalt in Lichtenberg getilgt werden. Der Antrag fordert zudem die Anbringung einer Informationstafel, die auf die NS-Geschichte des Gebäudes hinweist.
Das Rathaus steht unter Denkmalschutz, was die Umsetzung des Antrags kompliziert macht. Bürgermeister Martin Schaefer (CDU) betont die Verantwortung, sensibel mit der bewegten Geschichte des Gebäudes umzugehen. Trotz baulicher Veränderungen sei das Hakenkreuz noch erkennbar, erklärt er. Der Antrag wird nun in den Fachausschüssen diskutiert, und die Bezirksverordnetenversammlung wird im demokratischen Prozess darüber entscheiden. Auffällig bleibt, dass das Hakenkreuz trotz seiner Denkmalschutz-Einstufung seit fast 50 Jahren nicht entfernt wurde – eine Frage, die der Bürgermeister offenlässt. Weitere Details sind in einem Bericht auf www.berliner-woche.de nachzulesen.