Die Schönerlinder Brücke in Pankow, ein unverzichtbarer Verkehrsknotenpunkt im nördlichen Berlin, steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Aufgrund massiver Alterungserscheinungen wird die Brücke, die täglich von etwa 15.000 Fahrzeugen befahren wird, seit Ende Oktober 2024 nur noch einspurig genutzt. Diese Maßnahme dient der Entlastung der Konstruktion, um die Standsicherheit der 1973 erbauten Brücke bis zum geplanten Neubau aufrechtzuerhalten. Der Abriss und Neubau der Brücke sind für das Jahr 2027 geplant, wie die Entwicklungsstadt berichtet.
Die Autobahn GmbH hat klargestellt, dass trotz der starken Belastung keine unmittelbare Einsturzgefahr besteht. Die einspurige Verkehrsführung, reguliert durch Ampeln, ist eine präventive Maßnahme, um den langfristigen Betrieb bis zur Fertigstellung des Neubaus zu ermöglichen. Zusätzlich wurden die Geh- und Radwege der Brücke gesperrt und auf die verbleibende Fahrspur verlagert, um die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. Diese Maßnahmen verlangsamen den Verkehrsfluss erheblich, was besonders für Pendler eine Herausforderung darstellt.
Verkehrschaos und Umleitungen
Die Schönerlinder Brücke ist eine zentrale Verkehrsader zwischen dem Stadtteil Französisch Buchholz und dem nördlichen Berliner Umland und besonders für Berufspendler von großer Bedeutung. Die Sanierung reiht sich in eine Serie von Erhaltungsmaßnahmen für Berliner Brücken ein, die angesichts eines deutlichen Sanierungsstaus dringend notwendig sind. Die zuständigen Behörden arbeiten an einem umfassenden Plan, um die betroffenen Bauwerke langfristig sicherer und stabiler zu gestalten.
Der Neubau der Schönerlinder Brücke befindet sich derzeit noch in der „vorbereitenden Planung“. Dabei werden alle Brückenkomponenten der bestehenden Struktur umfassend geprüft, wobei ein besonderes Augenmerk auf eine zügige Umsetzung und eine lang anhaltende Stabilität der neuen Brücke gelegt wird. Eine Herausforderung stellt jedoch die Prüfung der Widerlager dar – der tragenden Brückenenden –, da deren Erhalt die Bauzeit erheblich verkürzen könnte. Ob dies realisierbar ist, wird derzeit im Rahmen der Planungen untersucht.
Einfluss auf den Berliner Verkehr
Der Baubeginn für Abriss und Neubau der Schönerlinder Brücke ist nach aktuellem Stand für das Jahr 2027 vorgesehen. Allerdings weist die Autobahn GmbH darauf hin, dass der genaue Starttermin abhängig von verschiedenen Abstimmungen mit den Berliner Bezirks- und Senatsbehörden ist. Verzögerungen im Planungsprozess könnten den Zeitrahmen verschieben, da alle beteiligten Stellen eingebunden werden müssen, um die Genehmigungen und Koordination sicherzustellen. Die MAZ berichtet, dass auch andere Bauprojekte in der Region, wie die Arbeiten auf der A114, den Verkehr zusätzlich belasten.
Die Auswirkungen auf den Verkehr sind erheblich, da Umleitungen über bereits stark belastete Straßen wie die Breite Straße und die Bornholmer Straße führen. Pendler müssen sich auf längere Fahrzeiten und Staus einstellen. Die Situation wird durch weitere Bauprojekte in der Region, wie den geplanten Abriss der Bahnbrücke an der Wollankstraße, noch verschärft. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Infrastruktur langfristig zu verbessern, stellen aber kurzfristig eine erhebliche Belastung für die Verkehrsteilnehmer dar.