Bielefeld

Finanzielle Erleichterung für Pflegebedürftige: Obergrenze für Eigenanteil in Planung

Immer mehr Menschen müssen bei der Unterbringung in einem Pflegeheim hohe Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach denkt darüber nach, eine Obergrenze für diese Kostenanteile festzulegen. Diese bislang unbekannte Maßnahme könnte die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen deutlich begrenzen.

Das steigende Eigenanteilsniveau belastet insbesondere Familien, die für die Pflege ihrer Angehörigen aufkommen müssen. Die Bundesländer könnten in Zukunft stärker in die Finanzierung der Investitionskosten einbezogen werden, um die Situation zu entlasten. Laut Lauterbach fehlt es den Ländern bisher an finanzieller Unterstützung, was letztendlich zu Lasten der Versicherten geht.

Der Eigenanteil der Pflegekosten steigt trotz Maßnahmen zur Kostenbegrenzung kontinuierlich an. Im Durchschnitt waren im ersten Jahr im Pflegeheim 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche zu zahlen, was eine Steigerung von 211 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Entwicklung ist auf gestiegene Kosten für Energie, Lebensmittel und höhere Löhne für Pflegekräfte zurückzuführen.

Durch die Einführung von Entlastungszuschlägen, die je nach Dauer des Heimaufenthalts variieren, werden die finanziellen Belastungen zusätzlich erhöht. Vor der Bundestagswahl 2025 werden Rufe nach weiteren Erleichterungen immer lauter, um die Situation der Pflegebedürftigen und ihrer Familien zu verbessern.

Die Senkung der Eigenanteile erfolgt nur bei langfristiger stationärer Versorgung, was für viele neu Pflegebedürftige keine Entlastung bietet. Deshalb plant Lauterbach, im Herbst eine neue Regelung zu schaffen, um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Die genaue Höhe der geplanten Obergrenze für den Eigenanteil bleibt jedoch vorerst unklar.

Es ist offensichtlich, dass Maßnahmen zur Begrenzung der selbst zu zahlenden Pflegekosten dringend erforderlich sind, um die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige und ihre Familien zu verringern. Die Einführung einer Obergrenze könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, um die Situation in Pflegeheimen zu verbessern und für mehr finanzielle Sicherheit zu sorgen.

NAG

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