Saarbrücken – Inmitten der politischen Turbulenzen, die durch den Bruch der Ampelregierung ausgelöst wurden, gibt es einen Lichtblick für die Digitalisierung an Schulen. Christine Streichert-Clivot, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und saarländische Bildungsministerin, zeigt sich optimistisch, dass Bund und Länder sich bei der Finanzierung der digitalen Bildung einigen können. „Die Rahmenbedingungen sind durch die aktuelle politische Lage nicht einfacher geworden“, erklärte sie der Deutschen Presse-Agentur. Doch sie bleibt zuversichtlich, dass ein gemeinsamer Weg gefunden werden kann, um die dringend benötigten Mittel bereitzustellen, wie [Radio Herford](https://www.radioherford.de/nachrichten/kreis-herford/detailansicht/saarbruecken-kmk-praesidentin-zuversichtlich-fuer-neuen-digitalpakt.html?womort=Herford) berichtete.
Streichert-Clivot stützt ihre Hoffnung auf ein kürzliches Treffen mit dem neuen Bundesbildungsminister Cem Özdemir in Berlin. Dort wurde die bisherige Arbeit der Länder im Bereich der digitalen Bildung gewürdigt, was als positives Signal für die bevorstehenden Verhandlungen über einen neuen Digitalpakt 2.0 gewertet wird. „Diese konstruktive Haltung war ein wichtiger Auftakt für weitere Gespräche“, so die Ministerin.
Streit um die Finanzierung
Die Verhandlungen um die Finanzierung der Digitalisierung an Schulen sind jedoch alles andere als einfach. Der erste Digitalpakt, der im Mai 2023 auslief, brachte seit 2019 6,5 Milliarden Euro vom Bund, was 90 Prozent der Kosten für digitale Ausstattung wie Laptops und digitale Tafeln abdeckte. Die restlichen 10 Prozent wurden von den Ländern und Kommunen getragen. Nun plant der Bund, maximal 50 Prozent der Kosten zu übernehmen, was von den Ländern als unzureichend angesehen wird.
„Ich sehe eine hohe Bereitschaft aller Beteiligten, die Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 konstruktiv und schnell zu einem guten Ziel zu führen“, betonte Streichert-Clivot. Sie plant, Özdemir zur nächsten Sitzung der Bildungsministerkonferenz im Dezember einzuladen, um die Gespräche voranzutreiben. „Für mich ist klar: Wir brauchen dringend einen Digitalpakt 2.0“, fügte sie hinzu.
Die soziale Dimension der Digitalisierung
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die „digitale Spaltung“, die es zu schließen gilt. Streichert-Clivot warnte, dass ohne fortgesetzte Investitionen in die Digitalisierung Rückschritte drohen. „Sonst laufen wir Gefahr, Rückschritte bei der Digitalisierung an unseren Schulen zu machen. Das darf nicht passieren“, sagte sie. Die Investitionen in die digitale Bildung sind nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch eine soziale Verantwortung. „Wir müssen sicherstellen, dass kein junger Mensch zurückbleibt“, so die KMK-Präsidentin.
Die Herausforderungen sind also groß, aber die Entschlossenheit, einen neuen Digitalpakt auf den Weg zu bringen, ist stark. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die digitale Zukunft der Schulen in Deutschland zu stellen, wie auch [dpa](https://www.dpa.com) berichtete.