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Neubauzahlen in Niedersachsen: Ein dramatischer Rückgang und neue Herausforderungen

Die Neubauten bezahlbarer Wohnungen in Niedersachsen sind 2023 um über 20 Prozent zurückgegangen, was laut dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen an hohen Klimaschutzzielen und gesunkenen Investitionen liegt, und dies hat ernsthafte Auswirkungen auf die dringend benötigten Sozialwohnungen für einkommensschwache Haushalte.

Stand: 08.08.2024 14:37 Uhr

Rückgang der Neubauten: Eine Herausforderung für NIEDERSACHSEN und Bremen

Die Situation zur Schaffung von Wohnungen stellt sich in Niedersachsen und Bremen als besorgniserregend dar. Zahlen, die der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen Bremen am Donnerstag veröffentlichte, zeigen einen dramatischen Rückgang der Neubauten. Im Jahr 2023 verglichen mit dem Vorjahr ist die Zahl der Wohnungen in Niedersachsen um über 20 Prozent gesunken. Lediglich rund 1.600 neue Wohneinheiten wurden in Niedersachsen erbaut, während in Bremen nur etwa 240 Wohnungen fertiggestellt wurden. Für 2024 wird eine noch geringere Anzahl erwartet, mit nur 1.029 neuen Wohnungen in Niedersachsen und 321 in Bremen.

Die sozialen Auswirkungen des Wohnungsmangels

Die drastische Reduzierung der Neubauten hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Mit dem aktuellen Bauvolumen fehlen mehr als 100.000 Sozialwohnungen, was vor allem Rentner, Alleinerziehende und Menschen mit geringem Einkommen vor große Schwierigkeiten stellt. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum verschärft die Lage für viele Haushalte in der Region und lässt der städtischen Entwicklung wenig Spielraum.

Klimaziele als Hemmschuh?

Ein wichtiger Faktor, der zu diesem Rückgang beiträgt, sind die hohen Klimaschutzziele, die Investoren zurzeit verunsichern. Die Direktorin des Verbandes, Susanne Schmitt, äußerte, dass das vergangene Jahr „die schlimmsten Befürchtungen bestätigt“ habe. Die finanziellen Investitionen in Neubauten sind 2023 um 115 Millionen Euro auf nur 463 Millionen Euro gefallen. Schmitt bezeichnete die hohen Energiestandards als einen „enormen Kraftakt“ und plädiert für eine Absenkung dieser Standards.

Wege zur Besserung: Fördergelder anpassen

Um die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum zu ermöglichen, fordert der Verband niedrigere Standards für öffentliche Fördergelder von Bund und Ländern. Dies könnte dazu führen, dass mehr und günstigere Wohnungen gebaut werden können. Angesichts der aktuellen Marktentwicklung erscheint dies als ein notwendiger Schritt, um die Mietpreise für die besonders betroffenen sozialen Gruppen stabil halten zu können.

Blick in die Zukunft: Positive Signale erwartet

Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Hoffnung: Laut dem Bauministerium könnte sich der Trend des Rückgangs in den kommenden Jahren umkehren. Ein Umdenken in der Baupolitik und die Anpassung der Förderbedingungen könnten entscheidend sein, um den Wohnraummangel in Niedersachsen und Bremen zu bekämpfen. Der Fokus muss klar auf der Schaffung eines ausgewogenen Wohnmarktes liegen, der für alle Bevölkerungsschichten zugänglich ist.

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