In Cloppenburg verzögert sich der Abriss des „Roten Hauses“ auf dem Gelände des Schwedenheims aufgrund unerwarteter Probleme bei der Asbestsanierung. Diese Schwierigkeiten führen zu Spannungen zwischen der Kirchengemeinde und der beauftragten Gutachterfirma. Bereits für September war der Abriss geplant, doch nun wird er sich bis Anfang nächsten Jahres hinziehen, wie Jürgen Trojahn vom Gemeindekirchenrat erklärt.
Der Grund für die Verzögerung liegt in der mangelhaften Durchführung der Asbestsanierung. Nach einem Schadstoffgutachten, das von einer Bremer Firma erstellt wurde, wurde ein sächsisches Unternehmen mit der Sanierung beauftragt. Obwohl der Bauingenieur der Bremer Firma den Abschluss der Arbeiten bestätigt hatte, stellte ein anderes Unternehmen, das den Abriss durchführen wollte, fest, dass noch nicht alle Schadstoffe beseitigt worden waren. Trojahn kritisierte, dass der Ingenieur sich nicht an die Vorgaben des Gutachtens gehalten habe.
Die Situation rund um das „Rote Haus“
Die Kirchengemeinde sah sich gezwungen, eine Krisensitzung einzuberufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Sanierer aus Sachsen wurden erneut engagiert, und die Gutachterfirma schickte einen neuen Ingenieur zur Bauaufsicht. Trojahn äußerte, dass noch Klärungsbedarf mit der Gutachterfirma besteht, besonders da zusätzliche Kosten entstanden sind, die die Kirchengemeinde nicht tragen möchte.
Die Geschichte des „Roten Hauses“ reicht bis ins Jahr 1948 zurück, als es als Kindergarten und Erholungsheim eröffnet wurde. Mit dem Abriss wird ein Stück Geschichte Cloppenburgs verloren gehen. Der geplante Neubau wird kleiner als das bestehende Gebäude sein und Platz für vier Gruppen der Kindertagesstätte bieten. Momentan werden die Kinder in Containern betreut, die sich neben dem Schwedenheim befinden.
Finanzielle Aspekte und Ausblick
Die Kosten für den Neubau belaufen sich mittlerweile auf etwa 4,7 Millionen Euro, während ursprünglich von 2,2 Millionen Euro ausgegangen wurde. Neben den Abrisskosten kommen auch die Miete für die Kita-Container und die Kosten für die Sanierung hinzu, sodass die Gesamtsumme auf rund 5,58 Millionen Euro ansteigt. Die Stadt Cloppenburg trägt fast die gesamten Kosten, während der Beitrag der evangelischen Kirchengemeinde 255.000 Euro beträgt. Der Neubau könnte voraussichtlich im Jahr 2026 bezogen werden.
In der Region besteht ein deutliches Bewusstsein für die Wichtigkeit einer sorgfältigen Schadstoffsanierung. Experten empfehlen, dass der Umgang mit solchen gefährlichen Materialien ausschließlich erfahrenem Fachpersonal überlassen werden sollte, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Hierbei sind sowohl rechtliche Vorgaben als auch gesundheitliche Standards zu berücksichtigen. Professionelle Sanierungsfirmen führen vorab eine gründliche Untersuchung durch, um den genauen Handlungsbedarf zu ermitteln, wie auch auf der Webseite von abriss-elfert.de betont wird.
Die Situation rund um das Schwedenheim zeigt deutlich, wie wichtig gründliche Vorarbeiten und die Einhaltung von Standards sind, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und Verzögerungen zu vermeiden. In Anbetracht der Geschichte und der zukünftigen Nutzung des Geländes ist es entscheidend, dass die Sanierungsarbeiten nun zügig und fachgerecht durchgeführt werden.