Coburg

Haba in der Krise: 100 weitere Entlassungen in Bad Rodach angekündigt

Die Haba-Familygroup, einstiger Vorzeigespielwarenhersteller aus Bad Rodach, befindet sich seit Juli 2023 in einer existenziellen Krise, nachdem technische Probleme bei der Softwareumstellung zu massiven Umsatzeinbußen führten und zuletzt Entlassungen von insgesamt 550 Mitarbeitern angekündigt wurden, was nicht nur die Zukunft des Unternehmens bedroht, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die Region Coburg hat.

Die Folgen der Haba-Krise für die Region Coburg

Die Schwierigkeiten der Haba-Familygroup, eines der führenden Unternehmen in der Spielwarenbranche mit Sitz in Bad Rodach, werfen ihre Schatten auf die gesamte Region Coburg. Mit der Ankündigung, dass zusätzlich 100 Mitarbeiter entlassen werden, hat das Unternehmen im August 2023 erneut einen großen Einschnitt für die Belegschaft angekündigt. Dies folgt auf einen bereits dramatischen Stellenabbau, bei dem seit Jahresbeginn rund 450 Jobs verloren gingen.

Der dramatische Rückgang

Das einst brillierende Unternehmen, das in besten Zeiten bis zu 1800 Beschäftigte zählte und als größter Arbeitgeber im Landkreis Coburg galt, steht vor einer existenziellen Krise. Ein zentrales Problem stellt die Umstellung auf eine neue Software dar, die im Online-Geschäft, insbesondere der Tochtermarke Jako-o, massive technische Schwierigkeiten verursachte. Diese Probleme waren nicht nur intern sichtbar, sondern beeinflussten auch die Geschäfte erheblich – ein Umstand, der zur insolvenzrechtlichen Situation führte.

Politische und soziale Reaktionen

Die wirtschaftlichen Turbulenzen haben nicht nur Auswirkungen auf die Haba-Familygroup, sondern sorgten auch für große Bestürzung unter den Politikern der Region. Diese zeigten sich besorgt über den drohenden Arbeitsplatzverlust und boten Unterstützung an, während die Bürger Bad Rodachs sich fragen, wie es zu diesem dramatischen Wandel bei einem Unternehmen kommen konnte, das einst für Stabilität und Sicherheit stand.

Künftige Maßnahmen und Perspektiven

Angesichts der schweren Krisensituation plant die Haba-Geschäftsführung laut eigenen Angaben einen umfassenden Restrukturierungsplan, der im August 2023 vorgelegt werden soll. Dies allein reicht jedoch möglicherweise nicht aus, um die Ängste der Belegschaft zu zerstreuen, zumal die Stimmung innerhalb des Unternehmens auf einem Tiefpunkt angelangt ist. Vertreter der IG Metall heben Missmanagement hervor und kündigen an, sich für die Interessen der betroffenen Mitarbeiter starkzumachen.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region

Die Krise bei Haba hat breite wirtschaftliche Folgen in der Region, nicht zuletzt für Zulieferer und Partnerunternehmen, die ebenfalls unter der schwächelnden Auftragslage leiden. Die Entscheidung, Aktivitäten wie die Marke Jako-o aufzugeben, wird als markantes Beispiel für die drastischen Maßnahmen gesehen, die das Unternehmen zur Kostensenkung ergreifen muss. Branchenexperten zeigen sich zwar teils optimistisch für die unmittelbare Zukunft, dennoch bleibt das Gesamtbild angespannt.

Fazit

Die Haba-Krise ist ein besorgniserregendes Beispiel für die Herausforderungen, denen die Spielwarenbranche in einem angespannten Marktumfeld gegenübersteht. Die Entwicklungen rund um das Unternehmen beeinflussen nicht nur die direkt Betroffenen, sondern auch die gesamte Gemeinschaft in Bad Rodach und darüber hinaus. Was die Zukunft für Haba und die Region bereithält, bleibt abzuwarten, jedoch liegt der Fokus nun stark auf der Umsetzung von notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens.

NAG

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