Cochem-Zell

Libanons Krankenhäuser bereiten sich auf mögliche Eskalation im Nahen Osten vor

Angesichts der sich zuspitzenden Lage im Nahen Osten bereitet sich der libanesische Gesundheitssektor am 7. August 2024 auf mögliche Kriegsverhältnisse vor, indem er Vorräte an medizinischen Hilfsgütern anlegt und Notfallpläne für das Rafik-Hariri-Krankenhaus in Beirut entwickelt, um die Bevölkerung im Falle eines Konflikts zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah zu unterstützen.

Vorbereitungen im Libanon: Gesundheitssystem im Krisenmodus

Die Lage im Nahen Osten ist angespannt, und das hat erhebliche Auswirkungen auf den libanesischen Gesundheitssektor, der mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist. Angesichts der möglichen Eskalation eines Konflikts zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah haben die libanesischen Krankenhäuser umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um auf eine mögliche humanitäre Krise zu reagieren.

Status quo der Krankenhäuser

Der libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad informierte, dass die Krankenhäuser im Land in der Lage sind, für eine Dauer von bis zu vier Monaten an Patienten zu behandeln, jedoch „gerade genug“ Vorräte haben. Diese Situation spiegelt die anhaltende wirtschaftliche Krise des Libanon wider, die seit 2019 anhält und dazu führte, dass rund 30 Prozent der medizinischen Fachkräfte das Land verlassen haben. Viele Einrichtungen müssen mit minimalen Beständen arbeiten, was die dringend benötigten Ressourcen weiter einschränkt.

Psychische Gesundheit unter Druck

Die psychische Gesundheit der Bevölkerung wird ebenfalls zu einem kritischen Thema. Minister Abiad betonte, dass der alltägliche Stress der Bürger aufgrund der unsicheren Lage in der Region stark zunimmt. Es gibt offensichtliche Ängste, ausgelöst durch tief fliegende israelische Kampfjets, die Erinnerungen an frühere Traumata wie den Bürgerkrieg oder die Hafenexplosion in Beirut hervorrufen. Diese Geräusche führen zu psychologischen Belastungen und Angstzuständen bei den Menschen, die bereits stark belastet sind.

Vorbereitungen auf potenzielle Massenverletzungen

Angesichts eines möglichen militärischen Konflikts haben die Krankenhäuser Notfallpläne entwickelt. So wird im Rafik-Hariri-Krankenhaus eine spezielle „Triage-Zone“ geschaffen, die für Schwerverletzte im Falle eines Krieges vorgesehen ist. Eine der größten Herausforderungen ist die Beeinträchtigung der Infrastruktur, insbesondere der Häfen und Flughäfen, die im Konfliktziel werden könnten. In diesem Fall könnten die Bestände des Krankenhauses bereits nach zehn Tagen erschöpft sein, was die Dringlichkeit der Vorbereitung deutlich macht.

Wirtschaftliche Nöte und Ressourcenschwierigkeiten

Die dramatische wirtschaftliche Situation im Libanon gilt als direkte Ursache für die mangelhaften Vorbereitungen des Gesundheitssektors. Der Libanon hat mit einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen in seiner Geschichte zu kämpfen, was die Möglichkeit einschränkt, adäquat auf einen ernsthaften Notfall zu reagieren. Die Realität vor Ort ist geprägt von einem akuten Mangel an Gütern, was die Regierungen und Gesundheitsorganisationen vor erhebliche Probleme stellt.

Zukunftsausblick

Die gesundheitlichen und psychologischen Illusionen können nicht ignoriert werden, da der Libanon erneut an einem kritischen Punkt in seiner Geschichte angelangt ist. Angesichts der aktuellen Bedrohungen suchen die Verantwortlichen nach Lösungen, um sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Die gegenwärtigen Anstrengungen sind entscheidend, um die Notfallkapazitäten zu erhöhen und sicherzustellen, dass der libanesische Gesundheitssektor in der Lage ist, die Bevölkerung auch in Krisenzeiten bestmöglich zu unterstützen.

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