Delmenhorst

Angriff auf Vielfalt: Pastor Scheel wehrt sich gegen Fahnen-Vandalismus

Pastor Ferdinand Scheel der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Heilig-Geist in Delmenhorst ist erschüttert über einen gezielten Angriff auf die Regenbogenfahne, ein Symbol für Akzeptanz und Toleranz, die vor der Kirche angebracht war, und plant, den Vorfall am Montag der Polizei zu melden.

Die Vorfälle rund um die Regenbogenfahne vor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Heilig-Geist in Delmenhorst haben eine leidenschaftliche Diskussion über Toleranz und Diversität entfacht. Die Fahne, die anlässlich des 60-jährigen Gemeindejubiläums gehisst wurde, wurde am vergangenen Wochenende offenbar Ziel eines Angriffs, was den Pastor Ferdinand Scheel zu der Aussage veranlasste: „Das ist ein krasser Übergriff auf uns und unsere Glaubensgemeinschaft.“

Bedeutung der Regenbogenfahne

Die Regenbogenflagge gilt weltweit als ein starkes Symbol für Akzeptanz und Gleichheit. Sie umfasst die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett und steht für die LGBTQAI-Gemeinschaft, die sich nicht in traditionelle Geschlechterrollen einordnen möchte. Pastor Scheel hat sich dafür entschieden, diese Fahne vor seiner Kirche zu zeigen, um somit ein Zeichen der Vielfalt und Toleranz zu setzen.

Geplanter Polizeibericht

Die Kirchengemeinde Heilig-Geist hat den Vorfall bereits als gezielte Attacke betrachtet. Skeptiker haben sich bereits zu Wort gemeldet und behauptet, dass die Fahne durch einen Windstoß beschädigt wurde. Scheel jedoch plant, den Vorfall am Montag der Polizei von Delmenhorst zu melden. Zudem wurde die beschädigte Fahne schnell repariert und erneut gehisst. „Wir werden sie, wenn es sein muss, wieder und wieder aufhängen“, betont der Pastor entschieden.

Vorwurf von Glaubensgemeinschaften

Im Verlauf des letzten Jahres gab es immer wieder Beschwerden über die Fahne. Insbesondere Gläubige verschiedener christlicher Hintergründe kritisierten die Regenbogenfahne als Zeichen von „Gottlosigkeit“. In einem kürzlich veröffentlichten Statement kommentierte Scheel: „Wir haben die Debatte natürlich provoziert, keine Frage. Aber dann muss sie mit uns geführt werden – und nicht mit der Flagge.“

Zukunft der Fahne und der Debatte

Die Kirchengemeinde hatte bereits im Vorfeld damit gerechnet, dass es zu Angriffen auf die Fahne kommen könnte. Daher wurde ein stabiler Fahnenmast errichtet. Scheel betont: „Wir verstehen Liebe so, dass sie in verschiedenen Formen möglich ist.“ Dieser Vorfall hat nicht nur Auswirkungen auf die lokale Gemeinde, sondern regt auch zu einer breiteren Diskussion darüber an, wie verschiedene Glaubensrichtungen und Lebensweisen miteinander in Einklang gebracht werden können.

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