In einem aufsehenerregenden Schritt hat der Kreistag des Landkreises St. Wendel eine neue Entgeltregelung für den Bostalsee beschlossen, die ab 2025 in Kraft tritt. Jährlich strömen bis zu 850.000 Tagesgäste zu diesem beliebten Freizeitgewässer. Doch jetzt müssen Besucher tiefer in die Tasche greifen: Für Parkplätze und zahlreiche Aktivitäten werden die Gebühren teils drastisch angehoben. Landrat Udo Recktenwald (CDU) versichert, dass die neuen Entgelte weiterhin nutzerfreundlich bleiben. Das Ziel? Die Kommunen entlasten und die Einnahmen auf etwa 263.000 Euro steigern, basierend auf den Besucherzahlen von 2023. Quelle
Die Auswirkungen auf den Tourismus
Mit den neuen Gebührenerhöhungen steht das touristische Konzept des Kreises auf dem Prüfstand. Die Einnahmen sollen nicht nur zur Verbesserung der Infrastruktur beitragen, sondern auch die finanzielle Belastung für die Gemeinden verringern. Der Bostalsee, ein beliebtes Ziel für Surfer, Segler und Angler, wird zunehmend von den Herausforderungen des Klimawandels betroffen. Die neuen Entgelte könnten in Zukunft dazu beitragen, notwendige Investitionen in den Naturschutz zu finanzieren und die Attraktivität des Sees zu sichern.
Zusätzlich plant der Kreistag, eine neue Unterkunft für die ehrenamtlichen Retter der DLRG am Bostalsee zu errichten. Diese Maßnahme folgt der bevorstehenden Privatisierung des Campingplatzes, wodurch die bisherige Unterkunft wegfällt. Das neue Gebäude wird Platz für bis zu 22 Personen bieten und könnte bis zu 1,7 Millionen Euro kosten, wobei das saarländische Innenministerium bis zu 900.000 Euro zuschießt. Diese Initiativen belegen das Engagement des Kreises, die Sicherheit und den Service am Bostalsee zu erhöhen.
Ein umfassendes Konzept für die Zukunft
Der Kreistag hat auch einen langfristigen Plan zur Stärkung der touristischen Infrastruktur aufgestellt. So wurde ein Kreisbäderkonzept verabschiedet, das die finanziellen Mittel für kommunale Bäder bis 2025 um 980.000 Euro erhöhen wird. Diese Förderung ist entscheidend, um die Attraktivität des Bostalsees und anderer Schwimmbäder im Landkreis zu erhalten und auszubauen.
Darüber hinaus muss der Landkreis auf die Herausforderungen des demografischen Wandels sowie des Klimaschutzes reagieren. Hierzu wird eine Wasserleitung von der Talsperre Nonnweiler in den Bostalsee geplant, um den Wasserstand während heißer Monate stabil zu halten. Diese Maßnahme ist nicht nur für den Erhalt der Natur wichtig, sondern auch für die Sicherstellung eines ungestörten Badebetriebs. Der Kreistag hat beschlossen, mit dem Land über mögliche Förderungen zu verhandeln, um die finanziellen Belastungen zu teilen. Die Bedeutung des Bostalsees als touristisches Highlight steht außer Frage, und alle Maßnahmen zielen darauf ab, das Erlebnis für die Besucher zu sichern und zu verbessern.
Zusammengefasst: Der Kreistag von St. Wendel hat mit der neuen Entgeltregelung eine wichtige Weiche für die Zukunft des Bostalsees gestellt. Die Erhöhung der Gebühren mag auf den ersten Blick unwillkommen erscheinen, doch sie könnte langfristig die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung des beliebten Erholungsgebiets schaffen. Quelle