Am 17. März 2025 wurde die aktuelle Kriminalitätsstatistik der Polizei für das vergangene Jahr veröffentlicht. Im Ennepe-Ruhr-Kreis registrierten die Behörden 526 Fälle von Computerkriminalität. Zu den Delikten zählen insbesondere Datenklau sowie illegale Banktransaktionen, bei denen Täter gestohlene PINs und Zugangsdaten verwenden. Diese Zunahme in der Computerkriminalität hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft, sondern verlangt auch nach mehr Personal und Platz bei der Polizei, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Straftaten gegen ältere Menschen. Dazu gehören besonders der sogenannte Enkeltrick und die Methoden von falschen Polizisten, die oft hohe finanzielle Schäden verursachen.
Die Anzahl der gemeldeten Fälle trägt wesentlich zum Anstieg der Kriminalstatistik bei. Laut bundeskriminalamt.at stellen Cybercrimes eine wachsende Herausforderung dar. Innenminister Gerhard Karner berichtete am 2. Mai 2024 über einen signifikanten Anstieg der Cybercrime-Fälle, die 2023 insgesamt 65.864 Fälle umfassten – ein Anstieg von fast 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese Statistik belegt die Besorgnis über die Verdopplung der Internetkriminalität seit 2019.
Die jüngsten Entwicklungen in der Internetkriminalität
Innerhalb der Cybercrime-Szene zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Immer mehr Täter und Opfer sind jünger geworden. Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2023 bei 31,6 %. Cybercrime betrifft mittlerweile nahezu alle sozialen Schichten und Altersgruppen. Hauptdelikte der Internetkriminalität sind Betrug, Hate Speech, Gewalt und Mobbing im Netz sowie die Organisation von Straftaten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind umfassende Gegenmaßnahmen erforderlich.
Das Bundeskriminalamt hebt hervor, dass Cybercrime in Deutschland auf hohem Niveau bleibt. Die Sicherheitssituation wird durch einen kontinuierlichen Anstieg der Cyberstraftaten aus dem Ausland belastet – ein Anstieg von 28 % im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Der wirtschaftliche Schaden durch Cyber-Angriffe wird auf 148 Milliarden Euro geschätzt. Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit für zielgerichtete Ermittlungen und präventive Maßnahmen.
Prävention und Maßnahmen
Ab dem 1. Juni 2024 werden 20 von 38 Kriminalassistenzdienststellen eröffnet, die speziell ausgebildete Ermittler und Präventionsexperten beinhalten. Zentral darin ist das Cybercrime Competence Center (C4), das für die Koordination der Cyberkriminalitäts-Ermittlungen auf nationaler und internationaler Ebene zuständig ist. Die Notwendigkeit, junge Menschen frühzeitig über Cybergefährdungen aufzuklären, wird durch Programme wie „UNDER18“ unterstrichen, die in Zusammenarbeit mit Schulen und Organisationen durchgeführt werden.
Die Autoren der Statistiken des Bundeskriminalamts berichten von über 1.572 Terabyte an bearbeiteten Daten im Jahr 2023 und bestätigen, dass in mehr als 90% der Ermittlungsfälle eine digitale Komponente vorhanden ist. Probleme wie DDoS-Angriffe und Ransomware stellen ebenfalls eine hohe Bedrohung dar. Phishing bleibt eine der häufigsten Methoden zur Datenbeschaffung, bei der zunehmend auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt.
Angesichts der steigenden Bedrohung durch Cybercrime ist die Politik gefordert, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und klare Konsequenzen für schwere Gewaltdelikte bei Jugendlichen zu schaffen, um die Kriminalprävention nachhaltig zu verbessern.