Am 12. April 2025 feiert das Wohnzimmer, ein beliebter Gastronomiebetrieb an der Alaunstraße in Dresden, seinen zwanzigsten Geburtstag. Seit zwei Jahrzehnten prägt Sascha Reiher das lokale Kneipenleben und hat sich dabei einen Namen gemacht. Reiher betreibt neben dem Wohnzimmer auch das Madness und eine Schokoladenbar gegenüber. Sein Ziel ist es, Beständigkeit im Szeneviertel zu erreichen, auch wenn sich die gastronomische Landschaft ständig wandelt.
Die innere Gestaltung des Wohnzimmers spiegelt eine ansprechende Mischung aus Stilrichtungen wider. Anstatt sich auf das typische DDR-Design zu konzentrieren, finden sich hier Möbel im Stil der 1960er- und 1970er-Jahre sowie Stücke von Louis Seize und Thomas Chippendale. Nach einem verheerenden Brand, der fast alle Möbel zerstörte, wurden die neuen Einrichtungsgegenstände in einer Chemnitzer Möbelscheune beschafft.
Geburtstagsfeier mit Programm
Zur Feier des Jubiläums lädt Sascha Reiher aktuelle und frühere Mitarbeiter zu einer internen Geburtstagsparty ein. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, gefolgt von einem Konzert des 22-jährigen Singer-Songwriters Lomo, der bekannte Genres wie Indie-Rap und Pop verbindet. Zudem wird R.B. Wunderwald, Musiker und DJ, das Plakat zur Feier gestalten und die Aftershow musikalisch begleiten. Reiher plant darüber hinaus, jungen Künstlern eine Bühne zu bieten und eventuell frühere Formate wie die beliebten Sonntagsmatineen wiederzubeleben.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Reihers Kneipen ist die Einführung von nachhaltigen Trinkhalmen aus Nudeln. In einer Zeit, in der Millionen Tonnen Plastikmüll jährlich in unseren Ozeanen landen, stellt die EU-Kommission zunehmend Forderungen nach der Abschaffung von Einwegplastik. Reiher experimentierte mit Plastik-Alternativen und fand, dass Zita-Nudeln, welche stabil im Getränk bleiben, eine funktionale Lösung darstellen. Die Nudelstrohhalme sollen sowohl umweltfreundlich als auch kosteneffektiv sein.
Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit spielt eine immer zentralere Rolle in der Gastronomie. Definitionen, wie die der Bundeszentrale für politische Bildung, verdeutlichen, dass Gewinne umwelt- und sozialverträglich erwirtschaftet werden sollen. Die wachsende Zahl von Restaurants, die mit dem „grünen Stern“ ausgezeichnet werden, zeigt, dass viele Gastronomiebetriebe diese Maßstäbe bereits erfüllen. Im Jahr 2024 wurden 77 von ihnen prämiert, ein Anstieg um zehn im Vergleich zum Vorjahr.
Reiher verfolgt in seinen Betrieben einen fokusierten Ansatz auf ökologische Nachhaltigkeit. So werden die Pasta-Trinkhalme in den drei Kneipen angeboten und tragen zur Minderung von Plastikmüll bei. Die Nutzung biologisch abbaubarer Materialien und der bewusste Umgang mit Ressourcen sind aktuelle Trends, die auch in der Dresdner Gastronomie zunehmend Anklang finden.
Es ist evident, dass das Wohnzimmer nicht nur ein Ort für Genuss, sondern auch für angewandte Nachhaltigkeit geworden ist. Mit seinen Ideen und dem Fokus auf Beständigkeit bringt Sascha Reiher frischen Wind in die lokale Gastronomieszene und setzt gleichzeitig positive Impulse für eine umweltbewusste Zukunft.