Deutschpolen an die Urne: Rekordbeteiligung bei der Präsidentschaftswahl!

Deutschpolen wählen bei Präsidentschaftswahl in Polen am 31. Mai 2025. Wählerzahlen steigen, Trzaskowski favorisiert.
Deutschpolen wählen bei Präsidentschaftswahl in Polen am 31. Mai 2025. Wählerzahlen steigen, Trzaskowski favorisiert. (Symbolbild/ANA)

Deutschland - Am 31. Mai 2025 finden die entscheidenden Tage für die polnische Präsidentschaftswahl ihren Höhepunkt. Die Wähler mit polnischen Wurzeln in Deutschland haben sich mobilisiert und zeigen ein gestiegenes Interesse an der Stimmabgabe. Besonders hervorzuheben ist, dass sich über 112.000 von ihnen registriert haben, was einen Anstieg von einem Viertel im Vergleich zur ersten Wahlrunde darstellt. Diese Entwicklung ist besonders beeindruckend, da nur rund 80.000 bei der ersten Runde ihre Stimme nutzten, wie DW berichtet. 

Eine der Wählerinnen, Ewa, ist seit 40 Jahren in Deutschland, hat die deutsche Staatsbürgerschaft, entscheidet sich aber, bei polnischen Wahlen mitzuentscheiden. Sie betont die Bedeutung der politischen Mitgestaltung und engagiert sich seit 2015 für die Demokratie in ihrem Heimatland. Wie Ewa gibt es rund zwei Millionen Menschen mit polnischen Wurzeln in Deutschland, von denen über 850.000 nur einen polnischen Pass besitzen. Diese Wähler müssen jedoch im Konsulat registriert sein, um das Wahlrecht nutzen zu können, was für viele eine Herausforderung darstellt.

Die Wahl und ihre Bedeutung

Der Präsident von Polen wird direkt vom Volk gewählt, eine Regelung, die im gesamten europäischen Raum von Bedeutung ist. Wie bpb erklärt, beträgt die Amtszeit des Präsidenten fünf Jahre und er kann einmal wiedergewählt werden. Um die Wahl zu gewinnen, ist eine absolute Mehrheit erforderlich, was bedeutet, dass die Wählerstimmen entscheidend sind. Diese Wahl könnte die politische Richtung Polens erheblich beeinflussen, besonders vor dem Hintergrund internationaler Herausforderungen und der Unterstützung der Ukraine durch den amtierenden Präsidenten Andrzej Duda.

In der aktuellen Wahl steht Rafal Trzaskowski von der Bürgerkoalition (KO) gegen Karol Nawrocki, der die Unterstützung der nationalistischen Partei PiS genießt. Trzaskowski konnte in Deutschland 40,6 % der Stimmen holen, während Nawrocki lediglich 14,5 % erhielt. Interessanterweise erzielten rechtsextreme Kandidaten in Deutschland insgesamt 28 % der Stimmen, was zeigt, dass die politische Landschaft dort von verschiedenen Strömungen geprägt ist, wie DW hervorhebt.

Politische Partizipation der Migranten

Die politische Partizipation von Migranten ist ein aktuelles Thema in Deutschland und darüber hinaus. Die Studie von MIPEX zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen durchschnittlichen Platz einnimmt, wenn es um politische Bürgerrechte für Zugewanderte geht. Während die Anerkennung von Migrantenorganisationen zunimmt und es viele kommunale Vertretungen gibt, bleibt das Kommunalwahlrecht für Drittstaatenangehörige ein Minuspunkt.

Immerhin sind in Deutschland viele Wähler:innen progressiv und proeuropäisch eingestellt, was sich in der Unterstützung für Trzaskowski zeigt. Es spiegelt das Bedürfnis wider, eine Stimme zu haben und aktiv an der politischen Landschaft mitzugestalten, insbesondere für Wähler, die sich in der Wahlpflicht sehen. Diese Stimmen könnten entscheidend sein, da die Umfragen vor der Stichwahl die beiden Hauptkandidaten als gleichauf zeigen.

Dana, eine weitere Wählerin, hat sich entschieden, das „kleinere Übel“ zu wählen, aus Angst vor den negativen Konsequenzen einer Wahl für PiS-Kandidaten auf die LGBT-Community. Die Sorgen der Wähler verdeutlichen, wie stark die derzeitige politische Stimmung in Polen in den Herzen der vielen Polonia lebendig ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmenverteilung in den kommenden Tagen entwickeln wird.

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Ort Deutschland
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