Saarbrücken – Inmitten der politischen Turbulenzen, die durch den Bruch der Ampelregierung ausgelöst wurden, zeigt sich die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Christine Streichert-Clivot, optimistisch hinsichtlich der Zukunft der digitalen Bildung in Deutschland. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur äußerte die saarländische Bildungsministerin, dass trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ein gemeinsamer Weg zur Finanzierung der Digitalisierung in Schulen gefunden werden kann. Diese Zuversicht speist sich aus einem kürzlichen Treffen mit dem neuen Bundesbildungsminister Cem Özdemir, bei dem die Fortschritte der Länder im Bereich der digitalen Bildung gewürdigt wurden, wie [Radio Herford](https://www.radioherford.de/nachrichten/kreis-herford/detailansicht/saarbruecken-kmk-praesidentin-zuversichtlich-fuer-neuen-digitalpakt.html?womort=Herford) berichtete.
Streichert-Clivot betonte die hohe Bereitschaft aller Beteiligten, die Verhandlungen über den Digitalpakt 2.0 konstruktiv und zügig voranzutreiben. Sie plant, Özdemir zur nächsten Sitzung der Bildungsministerkonferenz im Dezember einzuladen, um den Dialog weiter zu intensivieren. „Für mich ist klar: Wir brauchen dringend einen Digitalpakt 2.0“, so die KMK-Präsidentin.
Finanzierungsstreit zwischen Bund und Ländern
Der Streit um die Finanzierung der Digitalisierung an Schulen zieht sich bereits seit Monaten hin. Der erste Digitalpakt, der im Mai 2023 auslief, sah eine Beteiligung des Bundes von 6,5 Milliarden Euro vor, was 90 Prozent der Kosten für digitale Ausstattung wie Laptops und digitale Tafeln abdeckte. Die restlichen 10 Prozent mussten von den Ländern und Kommunen getragen werden. Nun plant Berlin, maximal noch 50 Prozent der Kosten zu übernehmen, was von den Ländern als unzureichend angesehen wird.
„Es ist entscheidend, die Investitionen der letzten Jahre fortzusetzen, um Rückschritte in der Digitalisierung zu vermeiden“, warnte Streichert-Clivot. Sie hob hervor, dass die digitale Bildung auch eine soziale Dimension hat, da es wichtig sei, die digitale Spaltung zu schließen und sicherzustellen, dass kein junger Mensch zurückgelassen wird. Diese Ansichten wurden auch von [dpa](https://www.dpa.de) unterstützt, die die Dringlichkeit der Situation unterstrichen und die Notwendigkeit eines umfassenden Digitalpakts betonten.
Ein neuer Weg für die digitale Bildung
Die KMK-Präsidentin sieht in der aktuellen Situation eine Chance, die Weichen für die digitale Zukunft der Schulen neu zu stellen. „Wir müssen jetzt handeln, um die Digitalisierung an unseren Schulen voranzutreiben“, appellierte sie. Die kommenden Gespräche und Verhandlungen über den Digitalpakt 2.0 könnten entscheidend dafür sein, wie die digitale Bildung in Deutschland in den nächsten Jahren gestaltet wird.
Die Herausforderungen sind groß, doch die Entschlossenheit, die digitale Bildung voranzutreiben, bleibt ungebrochen. Streichert-Clivot und ihre Kollegen sind sich einig: Die Zukunft der Schulen hängt von der Bereitschaft ab, in digitale Technologien zu investieren und die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen in einer zunehmend digitalen Welt erhalten.