Im malerischen Duderstadt, wo Geschichte auf moderne Herausforderungen trifft, wird das ehemalige Astrid-Lindgren-Schulgebäude zum Schauplatz eines ehrgeizigen Sanierungsprojekts. Der Landkreis Göttingen hat sich entschlossen, in die Zukunft zu investieren und plant, das denkmalgeschützte Gebäude in der Christian-Blank-Straße 15 zu einem zentralen Standort für alle Verwaltungsaußenstellen der Stadt zu machen. Diese Entscheidung wurde in der letzten Sitzung des Bauausschusses mit einem einstimmigen Beschluss zur Auszahlung von 2,1 Millionen Euro untermauert, wie das Göttinger Tageblatt berichtete.
Doch die Herausforderungen sind enorm. Bei der Untersuchung des Gebäudes wurden nicht nur statische Probleme, sondern auch schädliche Stoffe in Decken und Fußböden entdeckt. Der Putz bröckelt, und die Fassade benötigt dringend eine Dämmung. Die Fenster aus den 1980er Jahren müssen ersetzt werden, wobei der Denkmalschutz eine Rückkehr zu den ursprünglichen dunklen Sprossenfensterrahmen verlangt. Das ursprüngliche Bauwerk stammt aus dem Jahr 1877 und steht somit unter besonderem Schutz.
Finanzielle Hürden und langfristige Pläne
Die jetzt bewilligten 2,1 Millionen Euro sind jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Für die vollständige Sanierung des Gebäudes werden mindestens weitere 12 bis 13 Millionen Euro benötigt. Ausschussmitglied Werner Wille (CDU) äußerte sich besorgt über die enormen Kosten, die „schwindelig machen“. Trotz der finanziellen Unsicherheiten bleibt der Wille, die Duderstädter Verwaltungsaußenstellen an einem Ort zu vereinen, ungebrochen. „Ein Riesenkasten erzeugt nun mal Riesenkosten“, so Hans Otto Arnold, ein weiteres Mitglied des Ausschusses.
Die Zusammenlegung der Außenstellen könnte jedoch auch finanzielle Vorteile mit sich bringen. Durch die Schließung der bisherigen Standorte könnte der Landkreis jährlich bis zu 77.000 Euro an Mietkosten einsparen. Zudem könnte auf die Sanierung eines weiteren Gebäudes, das derzeit das Jobcenter beherbergt, verzichtet werden, was eine Ersparnis von geschätzten 3,5 Millionen Euro bedeuten würde. Ein möglicher Verkaufserlös des alten Standorts könnte ebenfalls in die Kalkulation einfließen.
Aktuelle Nutzung und Ausblick
Momentan wird das Astrid-Lindgren-Schulgebäude noch teilweise vom Eichsfeld-Gymnasium genutzt. Nach der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten soll das Erdgeschoss vom Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Fachbereichs Jugend bezogen werden. Die anderen Fachbereiche, die derzeit über das Stadtgebiet verteilt sind, könnten dann in das neu gestaltete Gebäude umziehen, was die Effizienz der Verwaltung erheblich steigern würde.
Die Entscheidung, in die Sanierung des Astrid-Lindgren-Schulgebäudes zu investieren, ist nicht nur eine Frage der Erhaltung eines historischen Bauwerks, sondern auch ein strategischer Schritt zur Optimierung der Verwaltungsstrukturen in Duderstadt. Wie das Göttinger Tageblatt feststellt, ist die Herausforderung groß, aber die Vision klar: Ein zukunftsfähiges Verwaltungszentrum für die Bürger von Duderstadt.