Ein bedeutender Tag steht bevor: Am Dienstag, dem 19. November, wird Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, mit einem Ehrendoktortitel der Universität Würzburg ausgezeichnet. Dies geschieht in der festlichen Kulisse der Neubaukirche, der Aula der Julius-Maximilians-Universität, und ist für Schuster, der in Würzburg Humanmedizin studiert und promoviert hat, eine ganz besondere Ehrung. Wie der Fränkische Tag berichtete, ist dies für den 70-Jährigen, der seit einem Jahrzehnt die Geschicke des Zentralrats leitet, gewissermaßen ein Heimspiel.
Die katholisch-theologische Fakultät der Universität Würzburg würdigt mit dieser Auszeichnung Schusters unermüdlichen Einsatz für den interreligiösen Dialog. In einer Zeit, in der das Miteinander von Juden, Christen und Muslimen von großer Bedeutung ist, stellt Schuster eine Schlüsselfigur dar. Er setzt sich seit vielen Jahren für das jüdisch-christliche Gespräch ein, was die Universität als herausragenden Beitrag zur Gesellschaft anerkennt, wie das Sonntagsblatt betont.
Ein Leben für die Medizin und die Gemeinschaft
Josef Schuster wurde 1954 in Haifa, Israel, geboren. Seine Eltern entkamen dem NS-Regime und kehrten 1956 nach Deutschland zurück. Nach seinem Studium an der Universität Würzburg und der Facharztausbildung war Schuster bis 2020 als Internist mit eigener Praxis in Würzburg tätig. Gleichzeitig engagierte er sich ehrenamtlich, seit 1998 als Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Würzburg und seit 2002 als Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden. 2014 übernahm er zudem die Präsidentschaft des Zentralrats der Juden.
Die Laudatio wird von Professorin Barbara Schmitz gehalten, die den Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen innehat. Ihre Worte werden sicherlich eine eindrucksvolle Hommage an Schusters Lebenswerk und seine Verdienste um den interreligiösen Dialog sein.
Bedeutung der Ehrung
Die Vergabe des Ehrendoktortitels ist nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Schuster, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für seinen unermüdlichen Einsatz in der Gesellschaft. Die Universität Würzburg nimmt damit eine wichtige Stellung in der Förderung des interreligiösen Dialogs und der Völkerverständigung ein. Schuster selbst sieht diese Ehrung als Ansporn, weiterhin für Frieden und Verständigung einzutreten.
Am 19. November wird die Würzburger Gemeinschaft zusammenkommen, um diesen bedeutenden Moment zu feiern. Die Ehrung ist eine Erinnerung daran, wie wichtig der Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen ist, besonders in unserer heutigen Zeit. Die Universität Würzburg zeigt durch diese Auszeichnung, dass Wissenschaft und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können.