Die diesjährige EKD-Synode versammelt sich in Würzburg, wo am Sonntag, den 10. November 2024, um 9.30 Uhr ein ZDF-Fernsehgottesdienst in der evangelischen St. Stephan-Kirche stattfindet. Inmitten der heilenden Klänge der Musik erwartet die Teilnehmer eine kraftvolle Predigt von Bayerns Landesbischof Christian Kopp. Das beherrschende Thema dieser Tagung lautet „Flucht, Migration und Menschenrechte“, ein Thema, das in den letzten Jahren oft von hitzigen Debatten über die Begrenzung von Einwanderung und Abschiebung überschattet wurde. Wie [die EKD selbst berichtet](https://www.presseportal.de/pm/55310/5904778), ist Präses Anna-Nicole Heinrich überzeugt: „Jeder Mensch hat die gleiche Würde – egal, woher er kommt.“
Die Tatkraft der Synode wird bereits am Sonntagmorgen erlebbar sein. Um 11.00 Uhr beginnt die Plenarsitzung, und Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, wird ein Grußwort an die Teilnehmer richten. Zudem stehen die Berichte des Präsidiums und des Rates der EKD auf der Tagesordnung. Ein weiterer gewichtiger Punkt wird am Montag auf der Agenda stehen: Das Beteiligungsforum sexualisierte Gewalt wird seinen jährlichen Bericht vorstellen, der einen Maßnahmenplan zur Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt umfasst.
Wichtige Entscheidungen stehen an
Spannend wird es auch bei der Begrüßung neuer Mitglieder im Rat der EKD, die im Verlauf der Tagung stattfinden wird. Dies ist besonders wichtig, da die Synodalen zusammen mit den Mitgliedern der Kirchenkonferenz neue Impulse für die künftige Arbeit setzen möchten. Am Dienstag wird dann der Ratsvorsitz für die verbleibenden Jahre der aktuellen Amtszeit bis 2027 gewählt. Diese Wahl erfolgt nach dem Rücktritt von Annette Kurschus im November 2023, wobei die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs jetzt interimistisch agiert.
Ein essentielles Ziel der EKD, wie sie es in ihrem Selbstverständnis formuliert, ist, als kirchliche Institution die Rechte von Schwachen zu schützen und für die Menschenrechte von Geflüchteten kompromisslos einzutreten. Die Synodalen setzen sich zum Ziel, die von Populismus geprägten Vorurteile, die Ängste schüren und komplexe Sachverhalte verharmlosen, zu durchbrechen. Anerkannt von den Synodalen ist die Notwendigkeit, dass die Kirche in diesen Zeiten der Unsicherheit und Polarisierung klar Position beziehen muss.
Online Zugänglichkeit und weitere Informationen
Interessierte haben die Möglichkeit, die Synode live zu verfolgen unter www.ekd.de/stream. Darüber hinaus stehen umfassende Informationen zur Tagung auf der offiziellen Website der EKD zur Verfügung. Für die Öffentlichkeit ist auch eine Übersicht über die bisherigen flüchtlingspolitischen Beschlüsse zugänglich, die auf der Website bereitgestellt wird, so dass jeder Einblick in die kirchliche Haltung zu Themen von gesellschaftlicher Relevanz erhalten kann.
Die EKD-Synode ist damit nicht nur ein Zusammenschluss von 128 Mitgliedern, sondern ein kraftvolles Sprachrohr für soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte, dessen Bedeutung in der heutigen Zeit nicht zu unterschätzen ist. Das Engagement der Kirche in herausfordernden gesellschaftlichen Fragen könnte nicht aktueller sein!