In Osnabrück steht eine gewaltige Herausforderung bevor: Am 17. November wird die Stadt zur Kulisse einer der größten Evakuierungsaktionen, die sie je erlebt hat. Grund dafür sind mehrere vermutete Weltkriegsbomben, die auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entdeckt wurden. Laut NDR müssen bis zu 14.000 Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert werden, darunter Anwohner aus den Stadtteilen Fledder, Schinkel und der Innenstadt.
Die Evakuierung beginnt früh am Sonntagmorgen, und alle betroffenen Haushalte müssen bis 7 Uhr das Gebiet verlassen haben. Um 6:30 Uhr werden Sirenen ertönen, um die Bewohner zu alarmieren. Diese Maßnahme ist jedoch eine Ausnahme und wird nicht zur Regel. Die Stadt hat eine Hotline eingerichtet, die unter (0541) 323 44 90 erreichbar ist, um den Bürgern Informationen zu geben und Fragen zu beantworten. Diese Hotline ist am Tag der Räumung von 6 Uhr bis zum Ende der Maßnahme aktiv.
Evakuierung und Sperrungen
Der Osnabrücker Hauptbahnhof wird ebenfalls gesperrt, und Reisende müssen mit erheblichen Verspätungen und Ausfällen rechnen. Die Züge werden ab 7 Uhr umgeleitet, und die Stadtverwaltung warnt, dass die Rückkehr der Bewohner in ihre Häuser möglicherweise erst am Abend möglich ist. Die beiden Krankenhäuser im Evakuierungsradius, das Marienhospital und das Christliche Kinderkrankenhaus, werden weitestgehend geräumt, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
Ordnungsamtsleiter Thomas Cordes erklärte, dass die Kliniken bereits seit Wochen auf diese Situation vorbereitet sind. Während das Marienhospital fast vollständig evakuiert wird, bleibt das Kinderkrankenhaus aufgrund der hohen Risiken für die kleinen Patienten teilweise in Betrieb. Um die Sicherheit zu erhöhen, werden vor den Gebäuden Wasser-Container aufgestellt, die als Schutz gegen mögliche Druckwellen dienen sollen.
Ein Sonntag voller Herausforderungen
Die Wahl des Sonntags für die Bombenräumung ist strategisch, um die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Wirtschaft zu minimieren. Cordes betont, dass eine Evakuierung an einem Wochentag viel mehr Menschen betroffen hätte, einschließlich der zahlreichen Büros und Betriebe. Am Sonntag sind die Krankenhäuser in der Regel weniger ausgelastet, was die Planung erleichtert.
Die Dimension dieser Evakuierung ist beispiellos. „Wir haben quasi schon zu Beginn der Bodenarbeiten damit gerechnet, Verdachtsstellen zu finden“, so Cordes. Doch die Zahl von 14.000 betroffenen Menschen stellt eine neue Rekordmarke dar. „Das dürfte die größte sogenannte Containerburg sein, die wir jemals aufbauen mussten“, fügte er hinzu. Die Stadt hat in der Vergangenheit immer wieder mit Bombenfunden zu kämpfen gehabt, doch diese Dimension ist außergewöhnlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Osnabrück vor einer enormen logistischen Herausforderung steht. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und die Behörden sind bestrebt, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Wie lange die Räumungsarbeiten dauern werden, bleibt ungewiss, da die genaue Dauer der Entschärfung nicht vorhergesagt werden kann, wie NOZ berichtet. Die Stadt hofft auf eine reibungslose Durchführung und dass alle Betroffenen schnellstmöglich in ihre Wohnungen zurückkehren können.