Die Gebühren für Bestattungen auf den städtischen Friedhöfen in Offenbach werden ab 2026 deutlich angehoben. Der Magistrat hat einer Überarbeitung der Friedhofs- und Bestattungsgebührensatzung zugestimmt, die voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres in Kraft tritt, abhängig von der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung am 22. Mai 2025. Diese Erhöhung der Gebühren liegt im Trend, denn die Kosten für Bestattungen steigen in ganz Deutschland, was auf verschiedene wirtschaftliche Faktoren zurückzuführen ist.
Die neuen Gebührenanpassungen in Offenbach sehen eine Steigerung von bis zu 13 Prozent vor, insbesondere bei den Erdbestattungen. So kostet ein Dauergrab mit 30 Jahren Nutzungsrecht künftig 4.311 Euro, was einem Anstieg von 430 Euro (11,1 Prozent) entspricht. Auch die Urnenbestattungen im Rasendauergrab steigen um 200 Euro (10,1 Prozent) auf 2.175 Euro. Zusätzlich wird die Nutzung der Trauerhalle teurer; die Gebühr für 25 Minuten inklusive Reinigung beträgt künftig 250 Euro, anstatt wie bisher 239 Euro. Diese Preiserhöhungen sind als notwendig erachtet worden, um die steigenden Personal- und Materialkosten sowie den Rückgang an Bestattungen nach den Corona-Jahren auszugleichen.
Hintergründe der Preiserhöhungen
Wie Stadtkämmerer Martin Wilhelm erläutert, müssen die Gebühren kostendeckend erhoben werden, um die finanziellen Belastungen der Stadt zu regulieren. Dies geschieht im Kontext steigender Inflationsraten und hoher Produktionskosten, die auch auf die Bestatter, Steinmetze und Sargbauer in Deutschland Druck ausüben. Diese Situation ist nicht nur in Offenbach zu beobachten, sondern betrifft viele Gemeinden, die ab dem 1. Januar 2025 ihre Gebühren erhöhen, um den Kostendeckungsgrad ihrer Friedhöfe zu verbessern. Die Stadtverwaltung Laupheim ist hier ein Beispiel, wo ähnliche Maßnahmen geplant sind.
Die allgemeine Tendenz zeigt, dass Bestattungskosten in Deutschland stark variieren. Laut aktuellen Berichten liegen die durchschnittlichen Kosten für eine Bestattung zwischen 7.000 und 8.000 Euro, wobei anonyme Feuerbestattungen rund 2.000 Euro kosten. Die Preisstruktur umfasst verschiedene Faktoren wie entgelte und Gebühren, Kosten für Bestatter, Friedhofsgebühren sowie Grabgestaltung, die teils hohe Beträge erreichen können. Selbst günstige Bestattungsformen erfordern für Senioren häufig eine Anspardisziplin, da viele mindestens zwei Nettorenten für eine bescheidene Bestattung zurücklegen sollten.
Regelungen für die Vergabe von Grabstätten
Die überarbeitete Friedhofssatzung in Offenbach beinhaltet auch neue Regelungen, die zusätzlichen Schutz für das Friedhofspersonal bieten sollen. So wird es in Zukunft nicht mehr gestattet sein, seitliche Zugänge bei der Belegung von Gruften zu schaffen; Särge müssen stattdessen von oben eingelassen werden. Des Weiteren erhalten Menschen mit Wohnsitz oder Geburtsort in Offenbach Vorrang bei der Vergabe von Grabstätten. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass lokale Angehörige bevorzugt behandelt werden.
Insgesamt stellt sich die Situation der Bestattungen in Deutschland als zunehmend komplex dar, da die steigenden Kosten sowohl für die Anbieter als auch für die Verbraucher eine enorme Herausforderung darstellen. Die Entwicklungen in Offenbach sind dabei ein Lichtblick, dass das lokale Management der Bestattungen auf die aktuellen finanziellen Realitäten reagiert. Sie stehen somit in einem größeren Kontext, in dem viele Gemeinden die Herausforderungen des demografischen Wandels und der finanziellen Belastungen meistern müssen.