Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Friedwald als letzten Ruheort, und das aus gutem Grund. In Deutsch-Paulsdorf, einem idyllischen Ort im Landkreis Görlitz, ist der Friedwald nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch ein lebendiger Raum, der den Hinterbliebenen Trost und Erinnerungen bietet. Wie die Sächsische Zeitung berichtete, finden hier jährlich rund 160 Bestattungen statt, die meisten davon in biologisch abbaubaren Urnen. Die Verstorbenen stammen vorwiegend aus der Umgebung, aber auch von weiter her.
Der Friedwald, der seit September 2018 besteht, erstreckt sich über 15 Hektar und bietet eine atemberaubende Kulisse mit alten Bäumen, einem Teich und einem Blick auf die Königshainer Berge. Yvonne von Wallenberg, die den Friedwald mit ihrem Team betreut, erklärt, dass die Natur die Grabpflege übernimmt, was für viele Familien eine erhebliche Erleichterung darstellt. „Das Leben hat sich geändert“, sagt sie. Immer mehr Menschen sind beruflich mobil und können sich nicht um traditionelle Grabstätten kümmern.
Ein individueller Abschied
Im Friedwald wird der Abschied ganz individuell gestaltet. Lars Wolf, der Friedwaldförster, hat zahlreiche bewegende Zeremonien begleitet, bei denen die Hinterbliebenen persönliche Elemente einbringen. So wurde beispielsweise ein Plattenspieler unter den Bäumen aufgebaut, um die Lieblingslieder des Verstorbenen zu spielen. „Es geht nicht um den Blick auf den Tod, es geht um den Blick aufs Leben“, betont Wolf, der seit zwei Jahren in dieser Rolle tätig ist.
Die Kosten für eine Bestattung im Friedwald sind ebenfalls ein entscheidender Faktor. Ein Basisplatz kostet 590 Euro für eine Ruhezeit von 20 Jahren, zuzüglich 450 Euro für die Beisetzung. Im Vergleich zu traditionellen Friedhöfen entfallen hier die Kosten für Grabsteine und Pflege. Diese finanzielle Erleichterung zieht viele Menschen an, die nach einer würdevollen und zugleich praktischen Lösung suchen.
Ein wachsender Trend
Der Friedwald in Deutsch-Paulsdorf ist einer von 88 Standorten in Deutschland und der einzige im Landkreis Görlitz. Die steigende Zahl der Beisetzungen zeigt, dass immer mehr Menschen diese Alternative zum klassischen Friedhof in Betracht ziehen. „Die anfängliche Skepsis mancher Pfarrer ist gewichen“, berichtet Yvonne von Wallenberg. Sowohl katholische als auch evangelische Geistliche führen Andachten durch, während auch alternative Abschiedsrituale, wie der Abschiedstanz eines Schamanen, immer beliebter werden.
Die Entscheidung für den Friedwald ist nicht nur eine praktische, sondern auch eine emotionale. Hier können die Hinterbliebenen in einer natürlichen Umgebung Abschied nehmen und die Erinnerungen an ihre Liebsten in einem lebendigen, atmenden Raum bewahren. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, ist der Friedwald ein Ort, der Trauer und Leben miteinander verbindet und den Menschen eine neue Perspektive auf den letzten Abschied bietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Friedwald in Deutsch-Paulsdorf eine innovative und einfühlsame Alternative zu herkömmlichen Bestattungsformen darstellt. Mit seiner malerischen Umgebung, der individuellen Gestaltung der Abschiedszeremonien und der Übernahme der Grabpflege durch die Natur spricht er immer mehr Menschen an, die einen würdevollen und persönlichen Abschied suchen.