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Gefährdete Gartenschläfer im Harz: Ein Aufruf zum Schutz der Schlafmäuse

Wenn du im Harz das stark gefährdete "Zorro"-Tier, auch Gartenschläfer genannt, siehst, solltest du handeln, denn sein Lebensraum schrumpft bedrohlich und Umweltschützer setzen sich aktiv für seinen Erhalt ein.

Im Harz ist eine wichtige Art in Gefahr – der Gartenschläfer, der aufgrund seines auffälligen Aussehens den Spitznamen „Zorro“-Tierchen trägt. Dieses kleine Nagetier, das auch als Schlafmaus bekannt ist, gilt in Deutschland als stark gefährdet. Die aktuelle Situation wird durch verschiedene Umweltfaktoren verschärft, die wir näher beleuchten möchten.

Natürliche Lebensräume im Fadenkreuz der Bedrohung

Der Gartenschläfer fühlt sich besonders wohl in artenreichen Waldrändern, die eine notwendige Vielfalt an Insekten und Pflanzen bieten. Doch durch die intensive Bewirtschaftung des Harzes, besonders durch die Monokulturen der Fichte, verschwinden diese wertvollen Lebensräume. „Waldränder, die mit Gräsern und Büschen bewachsen waren, wurden häufig gerodet“, erklärt Willi Grope, ein ehemaliger Förster, der sich ehrenamtlich für den Schutz dieser Art einsetzt und bereits in den 1970er Jahren mit dem Aufhängen von Nistkästen begonnen hat.

Initiative zur Rettung des Gartenschläfers

In dem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, welches von Umweltschützern wie Marc Filla vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geleitet wird, stehen Maßnahmen zur Schaffung neuer Rückzugsräume im Vordergrund. Um den Gartenschläfer zu unterstützen, wurden bereits Tümpel angelegt und Struktur durch das Pflanzen von 20.000 Sträuchern auf etwa neun Hektar Waldrand geschaffen. Dies ist besonders wichtig, da die Population des Gartenschläfers in den letzten dreißig Jahren um 50 Prozent geschrumpft ist.

Genetische Vielfalt der Art

Ein positiver Aspekt der aktuellen Situation sei, dass die bestehenden Populationen bisher ohne Anzeichen von Inzucht sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass die genetische Vielfalt noch ausreichend ist, um Krankheiten abzuwehren. Dennoch ist die Zukunft des Gartenschläfers unsicher – in vielen Gebieten ist das Tier bereits ausgestorben, und die genauen Gründe dafür sind noch unklar.

Ökologische Bedeutung des Gartenschläfers

„Auch wenn der Gartenschläfer keine spektakuläre Art ist, spielt er dennoch eine wichtige Rolle im Ökosystem,“ hebt Filla hervor. Die kleinen Nager tragen zur Kontrolle der Insektenpopulationen bei und sind selbst Nahrung für andere Tiere. Ihre Fortpflanzung hat ebenfalls Auswirkungen auf das gesamte Nahrungsnetz im Wald.

Aufbauender Austausch und laute Empfehlung

Dennoch bleibt die Hoffnung, dass durch Aufklärung und gezielte Schutzmaßnahmen mehr Menschen auf die Bedeutung des Gartenschläfers aufmerksam gemacht werden. Aktuellen Umfragen zufolge kennen nur 1,9 Prozent der Deutschen die Art, obwohl sie zur „Wildtier des Jahres 2023“ ernannt wurde.

Die Umweltschützer appellieren an die Öffentlichkeit: „Wenn Sie jemals einen Gartenschläfer im Harz sehen, handeln Sie und informieren Sie sich über die Möglichkeiten, diesen wichtigen Teil unserer Natur zu schützen!“

NAG

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