Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnen die deutschen Genossenschaftsbanken ein bemerkenswertes Wachstum im Kreditgeschäft. Die Vereinigte Volksbank berichtet von einem überproportionalen Anstieg des bilanziellen Kreditgeschäfts um 9,9 Prozent. Im Vergleich dazu liegt der bundesdeutsche Durchschnitt aller Volks- und Raiffeisenbanken bei einem Zuwachs von 2,6 Prozent. Auch die bilanziellen Einlagen stiegen um 3,3 Prozent, was darauf hinweist, dass die Genossenschaftsbanken als vertrauenswürdige Finanzpartner in der Bevölkerung geschätzt werden.
Das gesamte Kreditvolumen der deutschen Genossenschaftsbanken erhöhte sich um 19 Milliarden Euro oder 2,4 Prozent auf fast 800 Milliarden Euro. Besonders hervorzuheben ist der Bereich der privaten Wohnimmobilienkredite, die auf 332 Milliarden Euro anstiegen – ein Plus von 6 Milliarden Euro oder 2 Prozent. Im Neugeschäft für Wohnimmobilienkredite wurde sogar ein zweistelliges Wachstum von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert. Die Bundesvereinigung der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hebt hervor, dass das zweite Quartal 2024 das stärkste seit Beginn der Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank im Jahr 2022 war.
Kreditgeschäftsdetails und Trends
Die Entwicklung im Kreditgeschäft zeigt, dass die Privatkundenkredite um 1,7 Prozent auf 369 Milliarden Euro gestiegen sind. Auch die Firmenkundenkredite, einschließlich sonstiger Kundenkredite, verzeichneten einen Anstieg um 3,1 Prozent auf 427 Milliarden Euro. Trotz dieser positiven Trends gibt es Anzeichen dafür, dass die Neugeschäftsvolumina weiterhin deutlich unter den Werten während der Niedrigzinsphase liegen.
Marija Kolak, Präsidentin des BVR, betont die Rolle der Genossenschaftsbanken als verlässliche Partner in der Finanzwelt und fordert für 2025 stabile Rahmenbedingungen und einen politischen Aufbruch nach der Bundestagswahl. Mit der Gesundheit des Genossenschaftsbankensektors im Rücken, könnte eine politische Stabilität entscheidend für weiteres Wachstum sein.
- Bilanzielles Kreditgeschäft: +9,9 Prozent
- Kreditvolumen: 800 Milliarden Euro
- Wachstum der privaten Wohnimmobilienkredite: +6 Milliarden Euro (2 Prozent)
- Neugeschäftsvolumen Wohnimmobilienkredite: +16,6 Prozent
- Privatkundenkredite: +1,7 Prozent (369 Milliarden Euro)
- Firmenkundenkredite: +3,1 Prozent (427 Milliarden Euro)
Die Zahl der Genossenschaftsbanken ist von 697 auf 672 gesunken, was auf einen Konsolidierungsprozess innerhalb der Branche hinweist. Eine vollständige Geschäftsentwicklung wird am 10. März 2025 bekanntgegeben, was weitere Einsichten in die Performance und Strategien der Genossenschaftsbanken der kommenden Monate bieten sollte.
Insgesamt ist das Geschäftsjahr 2024 für die Genossenschaftsbanken geprägt von robustem Wachstum und der Hoffnung auf zukünftige Stabilität und Fortschritt, die durch die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefordert werden. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungen in den kommenden Monaten die wirtschaftliche Landschaft beeinflussen werden, aber die BVR ist optimistisch, dass die Genossenschaftsbanken weiterhin eine Schlüsselrolle im deutschen Finanzsystem spielen werden.