Die verheerenden Waldbrände in Südkorea haben mittlerweile mindestens 26 Menschen das Leben gekostet. Über 30 Personen wurden verletzt, und insgesamt sind rund 37.000 Anwohner evakuiert worden. Die Brände, die als die größten in der Geschichte des Landes gelten, haben eine Fläche von etwa 36.000 Hektar niedergebrannt, was fast der Hälfte der Größe Hamburgs entspricht. Diese erschreckenden Entwicklungen sind das Ergebnis von unkontrollierten Flammen, die sich rasch ausbreiten.
Die Flammen brachen am Freitag im Landkreis Sancheong aus, etwa 250 Kilometer südöstlich von Seoul. Leichte Regenfälle sind für die betroffenen Regionen im Südosten angekündigt, jedoch dürften sie nicht ausreichen, um die kritische Lage zu entspannen. Neben den menschlichen Verlusten leidet die Region auch unter Wassermangel und Stromausfällen. Historische Stätten, darunter ein über 1.000 Jahre alter Tempel und das UNESCO-Weltkulturerbe Hahoe-Dorf, sind ebenfalls bedroht.
Klimawandel als Hintergrund
Ein Zusammenhang zwischen den verheerenden Bränden und dem Klimawandel scheint evident. Regelmäßige Waldbrände in Südkorea treten typischerweise während Trockenperioden auf, und die Tatsache, dass Durchschnittstemperaturen und Extremwetterereignisse zunehmen, begünstigt diese Entwicklungen. Wissenschaftler betrachten die steigende Häufigkeit von Waldbränden als einen Indikator für die Auswirkungen des Klimawandels.
Die Situation in Südkorea ist Teil eines größeren globalen Problems. Laut einer EU-Studie leidet fast die Hälfte Europas unter Dürre. Ein Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle warnt, dass 47% des Kontinents von Dürre betroffen sind. Besonders schwerwiegend ist die Lage in Norditalien und Südostfrankreich; auch Deutschland und mehrere andere europäische Länder sind betroffen. Lang anhaltender Niederschlagsmangel und Hitzewellen seit Mai haben die Situation verschärft und führen zu negativen Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Globale Auswirkungen
Diese extremen Wetterbedingungen sind nicht auf Südkorea und Europa beschränkt. Auch in China erleben große Teile des Landes den heißesten und trockensten Sommer seit 1961, was dazu führt, dass Unternehmen in der Provinz Sichuan aufgefordert werden, den Stromverbrauch zu rationieren. Der geringe Pegelstand in Flüssen wie dem Jangtse beeinträchtigt zudem die Stromproduktion.
Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung betont, dass Hochwasser und Dürren in Deutschland voraussichtlich zunehmen werden. Studien zeigen, dass steigende globale Temperaturen die Intensität von Extremwetterereignissen erhöhen. Auch wenn Hochdrucklagen trockene Luft und Dürre bringen, führen Tiefdrucklagen zu feuchter Luft und Niederschlägen, was die Problematik noch verschärft.
Die Pläne zur Anpassung der Infrastruktur und zur Gestaltung klimaangepasster Landschaften sind essentiell, um den künftigen Herausforderungen entgegenzuwirken. Individuen sind aufgefordert, sich des Hochwasserrisikos bewusst zu werden und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. In Anbetracht der aktuellen Ereignisse ist die Notwendigkeit von Maßnahmen dringender denn je.