In Halle (Saale) brodelt es: Die Stadtverwaltung erhebt vehement Einspruch gegen die Ergebnisse des Zensus 2022, die eine Einwohnerzahl von 226.586 Personen festsetzen. Bürgermeister Egbert Geier hat eine schriftliche Stellungnahme an das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt abgegeben, in der er die Unglaubwürdigkeit dieser Zahlen anprangert. Laut Geier steht das Zensus-Ergebnis in einem krassen Widerspruch zu den Melderegistern der Stadt und den Ergebnissen des Zensus 2011. „Eine nachvollziehbare Erklärung für die Abweichung ist nicht ersichtlich“, so der Bürgermeister. Diese Situation könnte gravierende finanzielle Folgen für die Stadt haben, da die Festsetzung der Einwohnerzahl auf Basis des Zensus zu drastischen Einschränkungen bei den Finanzzuweisungen führen würde, wie [H@llAnzeiger](https://www.hallanzeiger.de/meldungen_aus_dem_rathaus_halle_saale/13-11-2024-stadtverwaltung-halle-kaempft-um-hoehere-einwohnerzahl?womort=Mansfeld-S%C3%BCdharz) berichtet.
Der Zensus, der alle zehn Jahre durchgeführt wird, dient der Ermittlung der Bevölkerungszahl und der Lebensbedingungen der Menschen in Deutschland. Dabei werden Meldedaten aus den öffentlichen Registern verwendet, doch diese sind oft ungenau. Viele Personen sind nicht an ihrem Wohnort gemeldet oder stehen im Register, obwohl sie bereits umgezogen oder verstorben sind. Daher ist es notwendig, auch persönliche Befragungen durchzuführen, um ein genaueres Bild der Bevölkerung zu erhalten, wie [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/zensus-bevoelkerung-einwohner-streit-burg-weissenfels-100.html) erklärt.
Die Folgen für Halle
Die Stadt Halle sieht sich durch die ungenauen Zensuszahlen in ihrer finanziellen Ausstattung gefährdet. Bürgermeister Geier fordert daher eine Anpassung der Finanzzuweisungen an die Kommunen, die auf einem fortlaufend aktualisierten und präziseren Melderegister basieren sollten. Ein Beispiel, das er anführt, ist Rheinland-Pfalz, wo solche Regelungen bereits bestehen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Stadt Halle aufgrund fehlerhafter Daten benachteiligt wird“, betont Geier.
Die Stadtverwaltung hat bereits Schritte unternommen, um die Unstimmigkeiten zu klären. Geier fordert eine umfassende Überprüfung der Zensusdaten und eine transparente Erklärung der Abweichungen. „Wir müssen sicherstellen, dass die finanziellen Mittel, die uns zustehen, auch tatsächlich auf der Grundlage korrekter Daten berechnet werden“, so der Bürgermeister weiter.
Ein Aufruf zur Gerechtigkeit
Die Situation in Halle ist ein Beispiel für die weitreichenden Konsequenzen, die fehlerhafte Bevölkerungsdaten haben können. Die Stadtverwaltung kämpft nicht nur um die finanzielle Stabilität, sondern auch um die Gerechtigkeit für ihre Bürger. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Zensusdaten die Realität widerspiegeln, um eine angemessene Versorgung und Infrastruktur für die Einwohner zu gewährleisten.
Die Stadt Halle bleibt also in Alarmbereitschaft und setzt alles daran, die Unstimmigkeiten im Zensus zu klären. Bürgermeister Geier und sein Team sind fest entschlossen, die Interessen der Stadt und ihrer Bürger zu verteidigen und fordern eine gerechte Behandlung auf Grundlage verlässlicher Daten.