Hegseth lobt Deutschland: Neue US-Strategie gegen China im Indopazifik!

Singapur, Singapur - Beim diesjährigen Shangri-La-Dialog in Singapur am 1. Juni 2025 hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine eindrucksvolle Grundsatzrede gehalten. In seinem Vortrag betonte er die feste Absicht der USA, im Indopazifik präsent zu bleiben und die militärischen Ambitionen Chinas aktiv zu counteren. Überraschend war das Fehlen des chinesischen Verteidigungsministers sowie zahlreicher anderer hochrangiger Politiker aus Peking, was als Zeichen für wachsende Spannungen in der Region gewertet werden kann.
Hegseth stellte eine neue Sicherheitsstrategie für Asien vor, die auf drei tragenden Säulen basiert: der Verlagerung kampffähiger US-Truppen näher an China, der Stärkung der Verteidigungsindustrien durch Partnerschaften und der Erhöhung der Interoperabilität mit Verbündeten wie Japan, Australien, Indien und den Philippinen. Ein zentrales Element dieser Strategie ist die Einführung des PIPER-Programms, das 14 Partnerstaaten mit einbezieht und der industriellen Resilienz im Indopazifik dienen soll.
Fokus auf Zusammenarbeit
Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Strategie sind Maßnahmen zur Förderung regionaler Kooperation. Dazu gehören ein Wartungszentrum für das P-8-Radarsystem in Australien, die Vereinheitlichung von Drohnentechnologien, sowie regionale Reparaturmöglichkeiten für militärische Wasserfahrzeuge und die Lokalisierung der Munitionsproduktion. Durch solche Initiativen hofft die US-Regierung, die Verteidigungsfähigkeit ihrer Partner zu stärken und das strategische Gleichgewicht in der Region zu sichern.
Zudem kündigte Hegseth neue Waffensysteme auf den Philippinen an und betonte die Aufwertung des US-Hauptquartiers in Japan. Ein Test eines Mittelstreckenraketensystems in Australien soll die Verteidigungsbereitschaft weiter erhöhen. Gemeinsam mit den Alliierten plant man zudem regelmäßige Militärmanöver, um das Zusammenspiel der Truppen zu verbessern. Hegseth äußerte sich kritisch zu den militärischen Ambitionen Chinas, insbesondere im Hinblick auf Taiwan, und stellte klar, dass die USA keinen Konflikt herbeiführen möchten, dennoch aber nicht gewillt sind, sich aus der Region vertreiben zu lassen.
Verantwortung der europäischen Partner
Besonders hervorzuheben ist das Lob, das Hegseth Deutschland zollte. Er verwies auf die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts, was als positiver Schritt in Richtung Stärkung der transatlantischen Verteidigungsallianz angesehen wird. Dies ist besonders bedeutsam in einem Kontext, in dem die europäischen Partner aufgefordert werden, mehr Verantwortung für ihre eigene Sicherheit zu übernehmen. Die Diskussion um eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur wird immer drängender, besonders im Hinblick auf die aktuellen geopolitischen Herausforderungen.
Die Analyse von SWP zeigt, dass die Sicherheitsarchitektur im Indopazifik komplex ist und verschiedene Erklärungsansätze für das Fehlen eines multilateralen Verteidigungssystems existieren. Auf der einen Seite steht eine Machtasymmetrie zwischen den USA und asiatischen Partnern, auf der anderen Seite der Widerstand asiatischer Eliten gegen ein von den USA geführtes kollektives Sicherheitssystem. Das Aufeinandertreffen unterschiedlichster Interessen erschwert eine kohärente Sicherheitsordnung in der Region.
Angesichts der jüngsten Äußerungen von Staatspräsident Xi Jinping, der 2014 die Ideen für eine Neuordnung der globalen Sicherheitsordnung skizzierte, und der fortdauernden militärischen Aktivitäten Chinas im Indopazifik ist es entscheidend, dass die USA und ihre Verbündeten zusammenarbeiten. Dies könnte den Herausforderungen, die sich aus den Bestrebungen Chinas ergeben, wirksam begegnen. In einer Zeit, in der der Schiedshof Chinas Ansprüche im Südchinesischen Meer als unvereinbar mit internationalem Recht erklärt hat, bleibt der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Partnern von großer Bedeutung.
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Ort | Singapur, Singapur |
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