Das Land Hessen meldet aktuelle Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Südhessen. Laut Berichten des Hessischen Landwirtschaftsministeriums wird eindringlich dazu aufgerufen, auf Silvesterfeuerwerk außerhalb geschlossener Ortschaften zu verzichten. Die Maßnahme dient dem Ziel, die Versprengung infizierter Wildschweine in seuchenfreie Gebiete zu vermeiden. Die infizierten Wildschweine wurden in der Nähe von Seeheim-Jugenheim sowie nahe der Burg Frankenstein entdeckt.
Die neuen Fundorte liegen außerhalb des bisherigen Kerngebiets, das seit dem 2. Dezember durch einen 145 Kilometer langen Festzaun abgegrenzt wird. Dieser Zaun ist allerdings noch nicht vollständig errichtet; seine Fertigstellung wird bis Ende Januar erwartet. Zudem wurden positive Funde auch in einer ehemaligen Tongrube zwischen Bensheim und Heppenheim gemeldet. Der ASP-Führungsstab hat Wärmebilddrohnen und Kadaversuchhunde ins betroffene Gebiet geschickt, um die Lage zu erkunden.
Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen
Es wird zudem geprüft, ob östlich der A5 im Odenwald weitere Zäune in Abstimmung mit Baden-Württemberg gebaut werden. Vor sechs Wochen wurde die strenge Sperrzone III im Landkreis Groß-Gerau aufgehoben, doch die neuen ASP-Fälle zeigen, dass die Seuchensituation dynamisch bleibt. Auch im Rheingau-Taunus-Kreis wurden infizierte Kadaver gefunden.
Im Winter halten sich Wildschweine überwiegend im Wald auf, was das Risiko einer Versprengung durch Feuerwerk erhöht. Während innerhalb von Ortschaften das Zünden von Feuerwerken erlaubt ist, gilt laut Hessischem Waldgesetz bereits ein Feuerwerksverbot im Wald und in einem Abstand von weniger als 100 Metern vom Waldrand. Seit Mitte Juni wurden insgesamt 2176 Wildschweinkadaver gefunden, wovon 647 positiv auf das Virus getestet wurden. Knapp 200.000 Hektar Fläche wurden mit Wärmebilddrohnen oder ausgebildeten Hunden abgesucht. Der Bauernverband rechnet mit Einschränkungen bis ins Jahr 2026.
Laut Informationen zur Geschichte der Afrikanischen Schweinepest in Europa, die auf Wikipedia zugänglich sind, wurde das Virus erstmals 2014 in der EU nachgewiesen. Die ersten offiziellen Funde in Deutschland sind auf den September 2020 datiert. Zum Thema Wildschweine und deren Kontrolle zur Verhinderung der ASP-Ausbreitung hat die zuständige Veterinärbehörde Maßnahmen eingeleitet. Die Ausbreitung dieser Seuche hat bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen auf die Tierhaltung und die Agrarwirtschaft in der Region, wie fr.de berichtet.