Im Rhein-Main-Gebiet bleibt die Lage bezüglich der Afrikanischen Schweinepest (ASP) angespannt und nicht unter Kontrolle. Laut Mainz und wurde Ende Dezember 2024 in verschiedenen Regionen, darunter der Rheingau und Ingelheim, erneut infizierte Wildschweine nachgewiesen.
Um präventiv zu handeln, ließ die Stadt Mainz vier Wildschweine im Tierpark Gonsenheim töten, trotz der Tatsache, dass diese Tiere nicht infiziert waren. Die Entscheidung beruht auf der Befürchtung einer Ansteckung, insbesondere aufgrund der Gefahr durch Besucherfütterungen. Es wurde darauf hingewiesen, dass alternative Lösungen zur Tötung der Tiere als unzureichend erachtet wurden, um das Risiko einer möglichen Infektion zu minimieren.
Aktuelle Situation und Ausbreitung der ASP
Die Afrikanische Schweinepest, eine hochansteckende Virusinfektion, betrifft sowohl Haus- als auch Wildschweine und führt in der Regel zum Tod der Tiere. Erste Ausbrüche in Deutschland wurden im Jahr 2020 registriert. Seitdem breitet sich die Seuche kontinuierlich aus, mit steigenden Fallzahlen. In Hessen wurden im Juli 2024 über 1.300 Hausschweine aufgrund von Seuchenschutzmaßnahmen getötet.
Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass bis Ende Dezember 2024 in Hessen 2.176 Wildschweinkadaver gefunden wurden, von denen 647 positiv auf das Virus getestet waren. Neueste Funde von infizierten Wildschweinen wurden in der Nähe von Seeheim-Jugenheim und an der Hessischen Bergstraße identifiziert. Der dynamische Verlauf der Seuche führte zur Einrichtung einer neuen Sperrzone im Rheingau-Taunus-Kreis sowie angrenzenden Gebieten.
Die Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betont die Dringlichkeit umfassender Maßnahmen. Neben der Tötung von infizierten Tieren sind strikte Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen notwendig, um jegliche Weiterverbreitung zu verhindern. Die Übertragungswege des Virus umfassen direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht infizierten Tieren sowie verunreinigte Gegenstände und Lebensmittelfutter.
Auswirkungen auf Landwirtschaft und Herausforderungen
Die Auswirkungen der ASP auf die Landwirtschaft sind enorm. Im Kreis Mainz-Bingen wären beispielsweise 18 Betriebe mit rund 100 Tieren von weitreichenden Schutz- und Überwachungsmaßnahmen betroffen. Dies hätte nicht nur finanzielle Schäden zur Folge, sondern auch erhebliche Einschränkungen für die betroffene Bevölkerung. Daher fordert Hessen verstärkte Unterstützung von der Bundesregierung zur Bekämpfung der ASP, sowohl in logistischem als auch in finanziellem Bereich für die Schweinehalter.
Obwohl ASP für Menschen nicht gefährlich ist, bleibt die Sorge um die Ausbreitung bestehen. Das Virus überträgt sich nicht auf den Menschen durch den Verzehr von Schweinefleisch oder durch direkten Kontakt, allerdings könnten kontaminierte Produkte zur Weiterverbreitung der Seuche beitragen. Die Friedrich-Loeffler-Institut warnt außerdem vor dem Risiko, dass ein Eintrag des Virus durch illegale Entsorgung kontaminierter Materialien und die hohe Wildschweindichte in den angrenzenden Ländern bestehen bleibt.
Insgesamt ist die Situation aufgrund der positiven Befunde bei Wildschweinen sowie der weiteren Ausbreitung der ASP kritisch. Die bevorstehenden Herausforderungen im Krisenmanagement erfordern ein schnelles und effektives Handeln aller Beteiligter, um die Seuche einzudämmen und die Landwirtschaft zu schützen.