Die Bundestagswahl 2025 im Saarland findet unter vollkommen neuen Rahmenbedingungen statt. Laut Augsburger Allgemeine sind rund 750.000 Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das Saarland ist in vier Wahlkreise aufgeteilt, was den unterschiedlichen Bevölkerungszahlen Rechnung trägt. Bei der letzten Wahl im Jahr 2021 entschieden sich 47,3% der Wähler für die Briefwahl, eine Praxis, die sich in der kommenden Wahl erneut etabliert haben dürfte.
Auf dem Stimmzettel stehen zahlreiche Parteien, darunter die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU), die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Alternative für Deutschland (AfD). Weitere Optionen sind Die Linke, die Tierschutzpartei, die Freien Wähler, Volt Deutschland, die Piratenpartei sowie die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD). Neu dabei ist auch das Bündnis Deutschland und Bündnis 90/Die Grünen, sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW).
Wahlreform 2023
Ein zentraler Aspekt der Bundestagswahl 2025 sind die umfassenden Änderungen im Wahlrecht, die von der Ampel-Regierung im Jahr 2023 beschlossen wurden. Die erste Wahl, die nach diesen neuen Regeln durchgeführt wird, erfolgt am 23. Februar 2025. Die Sitze im Bundestag sind nun auf maximal 630 beschränkt, und Überhang- sowie Ausgleichsmandate wurden abgeschafft. Die Sitzverteilung erfolgt lediglich basierend auf den Zweitstimmen, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Zusammensetzung des künftigen Parlaments haben könnte, wie Hessenschau berichtet.
Ein besonders signifikanter Punkt ist, dass Wahlkreissieger nicht mehr automatisch in den Bundestag einziehen, wenn die Zahl der Direktmandate die Anzahl der Sitze gemäß Zweitstimmen übersteigt. Die Grundmandatsklausel wurde als verfassungswidrig befunden, bleibt aber im Sinne der Fraktionsbildung bestehen: Parteien können auch mit weniger als fünf Prozent der Stimmen in den Bundestag einziehen, wenn sie mindestens drei Direktmandate gewinnen.
Implikationen für die Parteien
In jüngsten Umfragen wird auf die Unsicherheiten hingewiesen, die die Reform mit sich bringt. In Hessen könnte die Zahl der Wahlkreissieger, die möglicherweise nicht ins Parlament einziehen, stark ansteigen. Hier sind laut YouGov bis zu 45 Kandidaten gefährdet, darunter 31 von der Union. Das bedeutet, dass taktisches Wählen und die Zusammensetzung der Koalitionen komplexer als je zuvor werden könnten. Insbesondere in großen Städten wie Frankfurt, Darmstadt oder Wiesbaden könnten viele Wahlkreissieger auf der Strecke bleiben.
Zusammenfassend steht fest, dass die Bundestagswahl 2025 im Saarland und darüber hinaus in Deutschland eine wegweisende Wahl sein wird, die sowohl die politische Landschaft als auch die Wahlstrategien erheblich verändern könnte.