In der Gemeinde Schaafheim, Hessen, hat die lokale Politik eine Entscheidung getroffen, die sowohl Begeisterung als auch Protest hervorruft. Der Grundstückstausch zur Erweiterung des Sandabbaus wurde offiziell genehmigt. Dies ist eine Entwicklung, die von der Bürgerinitiative (BI) und Umweltschützern stark kritisiert wird. Insbesondere die gesundheitlichen Risiken durch Staub, der als krebserregend gilt, stehen im Fokus der Auseinandersetzung.
Aktuell wurde mit einer Bürgerbegehren von 920 Unterschriften gegen den Sandabbau eine erhebliche Menge an öffentlicher Unterstützung dokumentiert. Doch die Initiative wurde als unzulässig erklärt, was den Unmut vieler Bürger verstärkt hat. Bürgermeister Daniel Rauschenberger (CDU) äußerte sich hinsichtlich der Situation optimistisch und bezeichnete diese als „befriedet“. Diese positive Darstellung steht im Kontrast zu den Sorgen der Gegner des Abbaus, die weiterhin aktiv bleiben möchten.
Genehmigung und Klage
Das Regierungspräsidium Darmstadt gab die Erweiterung des Abbaugebiets um etwa 10 Hektar frei. Dies geschah trotz der Ablehnung durch die Regionalversammlung. Ein Eilantrag, der gegen die Genehmigung gerichtet war, wurde vom Verwaltungsgericht Darmstadt abgelehnt. Die Höfling GmbH, die das Betreiben des Sandabbaus führt, kann nun ihre tägliche Abbaumenge von 400 auf 1000 Tonnen erhöhen. Die jährliche Abbaumenge erhöht sich somit von 110.000 auf 200.000 Tonnen.
Die Genehmigung für die Rohstoffgewinnung gilt bis zum Jahr 2035, mit einer vorgeschriebenen Wiederverfüllung des Gebiets bis Ende 2047. Insbesondere der veränderte Standort des Abbaus, der nun östlich des Eichenwegs stattfindet, gibt Anlass zur Spekulation über die zukünftigen Auswirkungen auf die Umwelt der Region.
Überregionale Auswirkungen des Sandabbaus
Der Druck auf natürliche Ressourcen ist nicht nur in Schaafheim spürbar. Auch international gibt es ähnliche Tendenzen. In Sydney etwa werden jährlich rund 12 Millionen Kubikmeter Sand benötigt, um Strände zu schützen und ihren touristischen Wert zu erhalten. Miami investierte bereits 2017 beträchtliche Summen in die künstliche Aufspülung von Stränden und darf dabei nur lokale Sandressourcen verwenden, um die ökologischen Auswirkungen zu minimieren.
Auf globaler Ebene sind die Herausforderungen durch Sandabbau dramatisch. Dr. Klaus Schwarzer von der Universität Kiel erläutert, dass auch in dieser Branche eine innovative Lösung gesucht wird. In Florida zum Beispiel wird zur Auffüllung von Stränden mit weggewirbelt Sand derzeit das Recycling von gemahlenem Glas getestet, um die negativen Umweltfolgen zu reduzieren und gleichzeitig neue Lebensräume für die lokale Fauna, wie zum Beispiel Schildkröten, zu schaffen.
Zusammenfassend zeigt sich in Schaafheim und weltweit, dass der Sandabbau nicht nur ökonomische, sondern auch erhebliche ökologische Herausforderungen mit sich bringt. Die Bürgerinitiative plant, gegen die Ablehnung ihres Bürgerbegehrens Einspruch einzulegen, während der Druck auf die natürlichen Ressourcen beständig steigt. Weitere Informationen zu den ökologischen und gesundheitlichen Aspekten des Sandabbaus finden sich auf Energie.blog.