Die südhessische Wirtschaft schlägt weiter in den Sturm der Rezession. Am 5. Februar 2025 hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt die Ergebnisse ihrer aktuellen Konjunkturumfrage veröffentlicht. Die Umfrage, die rund 900 Unternehmen aller Wirtschaftssektoren in Darmstadt und Umgebung befragte, zeigt ein düsteres Bild. Die Mehrheit der Unternehmer äußert sich unzufrieden über die gegenwärtige Geschäftslage.
Laut IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann befindet sich die südhessische Wirtschaft „zwischen Hoffen und Bangen“. Fast ein Drittel der Befragten sieht „wenig Anlass für Hoffnung“. Insbesondere Industriebetriebe berichten von Rückgängen bei Aufträgen und Umsatz, während das Baugewerbe unter Auslastungsschwierigkeiten leidet. Zudem sind Einzelhändler enttäuscht von den Ergebnissen des letzten Weihnachtsgeschäfts.
Rückgänge und gemischte Ergebnisse
Ein Blick auf die Zahlen untermauert diese Einschätzungen: Der IHK-Geschäftsklimaindex hat im Vergleich zum Herbst um einen Punkt auf nun 88 Punkte verloren. Dies ist 12 Punkte unter der kritischen Wachstumsschwelle von 100 Punkten, was zeigt, dass die Gelassenheit in der Geschäftswelt bröckelt. Nur 20 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut, während 54 Prozent sie als befriedigend und 26 Prozent als schlecht einstufen.
Die Zukunftserwartungen sind ebenfalls wenig ermutigend. Nur 13 Prozent der befragten Firmen rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, während 56 Prozent denken, dass sich die Situation nicht verändern wird. Ein besorgniserregendes Drittel der Unternehmen befürchtet eine Verschlechterung. Damit bleibt der Saldo aus positiven und negativen Erwartungen bei minus 18 Prozentpunkten.
Investitionszurückhaltung und Personalabbau
Zusätzlich zeigen die Unternehmen Zurückhaltung bei Investitionen. Lediglich 7 Prozent planen Neueinstellungen, während 19 Prozent einen Personalabbau erwarten. Infolge der angespannten Liquiditätslage bleibt Südhessen bislang von einer Insolvenzwelle verschont. Die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung erachtet die Branche in der Inlandsnachfrage (67 Prozent), gefolgt von der Qualität der Wirtschaftspolitik (59 Prozent) und der Entwicklung der Arbeitskosten (55 Prozent).
Im Dienstleistungssektor sind die Ergebnisse gemischt. Hier berichten Unternehmen von einem „Nebeneinander von Schatten und Licht“. Mainstream lancierte außerdem einen Forderungskatalog zur Bundestagswahl 2025, um der neuen Bundesregierung Handlungsempfehlungen zu geben. Diese Empfehlungen betreffen vor allem die Schaffung stabiler, wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen und den Abbau bürokratischer Hürden.
In einer Zeit, in der sich die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland nicht stabilisiert hat, bleibt die südhessische Region betroffen. Während andere Teile Deutschlands, wie im Bericht von Tagesschau, Anzeichen einer sich verbessernden Stimmung in der Wirtschaft feststellen konnten, bleibt die Unsicherheit in Südhessen gewahrt. Die Umfrageanalysen zeigen, dass Unternehmen weiterhin mit einem stagnierenden oder gar schrumpfenden Geschäft rechnen müssen. Es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Monate den indizierten Teufelskreis durchbrechen können.
Diese vielfältigen Informationen, die aus der Konjunkturumfrage der IHK Darmstadt stammen, deuten darauf hin, dass die südhessische Wirtschaft die Herausforderungen der kommenden Monate mit anhaltendem Pessimismus angehen wird. Während Unternehmen zurückhaltend agieren, bleibt die Frage, wann nachhaltige Erholung in Sicht sein wird.
Für eine detaillierte Analyse und aktuelle Entwicklungen zur Wirtschaftslage in Südhessen sei auf die umfangreiche Untersuchungen und Berichte der IHK Darmstadt verwiesen.