Die Unruhe in den hessischen Wohngebieten wächst, insbesondere in der sogenannten „dunklen Jahreszeit“, in der die Zahl der Einbrüche merklich ansteigt. Der Polizei zufolge nutzen Täter die früh einsetzende Dämmerung und die längeren Dunkelheitsperioden vermehrt für ihre kriminellen Aktivitäten. Auch in der Neujahrsnacht kam es im Hardtwaldgebiet zu einem Einbruch, bei dem Schmuck und Bargeld entwendet wurden. Die aktuellen Entwicklungen führen zu einem verstärkten Sicherheitsbewusstsein unter den Bewohnern.
Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, hat die Polizei ein Konzept unter dem Namen „Gemeinsam sicher – einbruchsicher“ entwickelt, das präventive sowie repressive Maßnahmen umfasst. Zu den Maßnahmen gehören der Einsatz von Regeldienstkräften und gezielte Kontrollen zur Bekämpfung von Wohnungseinbruchdiebstählen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung der „WED-App“, die den Bürgern Informationen über aktuelle Brennpunkte in ihrer Umgebung bereitstellt.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Um die Sicherheit zu erhöhen, zeigt der Sicherheitsdienst „SOV“ Präsenz im Hardtwaldgebiet und bietet diverse Sicherheitsdienstleistungen an. Knapp 50 Haushalte haben diesen Service bereits in Anspruch genommen, und die Tendenz ist steigend. Sicherheitsmitarbeiter patrouillieren sowohl in Gruppen als auch einzeln und schärfen die Alarmbereitschaft bei kleinsten Unstimmigkeiten. Die Mitarbeiter sind deutlich durch neongelbe Reflektorwesten gekennzeichnet und nutzen Taschenlampen zur Abschreckung.
Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und Sicherheitsdiensten ist entscheidend. Es gibt bereits Beispiele für einen erfolgreichen Informationsaustausch zwischen der Firma „Wächter Sicherheitsdienste“ und der Kriminalpolizei. Dennoch warnt die Polizei vor einer „trügerischen Sicherheit“ durch private Sicherheitsdienste. Eine wachsame Bevölkerung bleibt von größter Bedeutung.
Effektiver Einbruchschutz
Die Polizei empfiehlt mechanische Sicherungen als effektivsten Schutz gegen Einbrüche. Dies umfasst unter anderem die Installation neuer Fenster und Türen mit einer Widerstandsklasse von RC II (N) nach DIN 1627. Angesichts der Statistiken ist es alarmierend, dass über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche tagsüber geschieht, wenn die Bewohner typischerweise abwesend sind. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnete in 2023 insgesamt 77.819 Fälle von Wohnungseinbrüchen oder -versuchen.
Ein weiteres Problem ist, dass oft Hinweise auf verdächtige Aktivitäten verspätet die Polizei erreichen, was die Ermittlungen erheblich erschwert. Aus diesem Grund ist es wichtig, im Verdachtsfall sofort den Notruf 110 zu kontaktieren. Auch die Polizeiliche Beratungsstelle bietet kostenfreie Beratungen zum Thema Einbruchsschutz an. Interessierte Bürger können sich unter der Telefonnummer 0611-120250 oder per E-Mail an die Polizeihauptkommissarin Nicole Meier wenden.
Zusätzlich legte die Polizei dar, dass Verhaltensprävention und Informationsangebote über mechanischen und elektronischen Einbruchschutz von großer Bedeutung sind. Diese Beratungen sind kostenfrei und können entweder in der Polizeistelle oder unter bestimmten Voraussetzungen am Wohnort stattfinden. Informationen dazu erhält man unter den Webseiten www.polizei-beratung.de sowie www.zuhause-sicher.de.