Helmut Schlesinger, der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, ist am 23. Dezember 2024 im Alter von 100 Jahren gestorben. Der Tod wurde am Freitag von der Bundesbank bekannt gegeben. Schlesinger war zwischen 1980 und 1993 für die Unterschrift auf den meisten D-Mark-Scheinen verantwortlich und prägte die Institution über 41 Jahre maßgeblich.
Unter Schlesingers Führung wurde die D-Mark zu einer der stabilsten Währungen der Welt und zum Stabilitätsanker im Europäischen Währungssystem. Bundesbankpräsident Joachim Nagel würdigte seinen Einsatz für eine stabile D-Mark, der ihm sowohl internationale Anerkennung einbrachte als auch Kritik, und bezeichnete ihn als „Hüter der Stabilitätskultur“. Auch Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) äußerte sich betroffen und bezeichnete Schlesinger als Vorbild in der Finanzbranche.
Karriere und Auszeichnungen
Der gebürtige Penzberger begann seine Karriere im Jahr 1952 bei der Bank deutscher Länder, der Vorläuferin der Bundesbank. Schlesinger wurde 1980 Vizepräsident und 1991 Präsident der Bundesbank, wobei seine Amtszeit als Präsident auf 26 Monate begrenzt war, da er zu diesem Zeitpunkt bereits älter war. Er war bekannt für seine akribische und stilvolle Redigierung des Monatsberichts der Bundesbank und führte das Konzept der Geldmengensteuerung ein, das zur Stabilität der D-Mark beitrug.
Für seine Verdienste erhielt Schlesinger zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Hessischen Verdienstorden, die Ehrendoktorwürde der Goethe Universität Frankfurt und das Große Bundesverdienstkreuz. Er war seit 1949 mit seiner Ehefrau Carola verheiratet und hatte vier Kinder. Schlesinger gilt als „bayerischer Preuße“ und „unbequemer Mahner“, bekannt für seine Sensibilität gegenüber Inflation und seine erfolgreiche Bekämpfung des Preisauftriebs während der Amtszeit der deutschen Wiedervereinigung.
Die Bundesbank hat Abschied von Schlesinger genommen und würdigt sein Lebenswerk, das die Stabilität der D-Mark in den 1970er und 1980er Jahren maßgeblich geprägt hat, wie die Tagesschau berichtete. Auch auf der Website der Bundesbank wird sein Vermächtnis gewürdigt.