Am Freitagabend erlebten die Zuschauer im ausverkauften Theater Altes Hallenbad einen besonderen Abend mit Helmfried von Lüttichau. Der 68-Jährige, der vor allem aus der ARD-Serie „Hubert und Staller“ bekannt ist, stellte sein erstes Soloprogramm „plugged“ vor. Der gebürtige Schauspieler, der ursprünglich Rockstar werden wollte, bewies auf der Bühne, dass er diese Leidenschaft nie wirklich aufgegeben hat.
Sein Programm begann spektakulär. „Friedberg, are you ready?“ rief von Lüttichau in den Saal, bevor er mit Bob Dylans „All Along the Watchtower“ auf der E-Gitarre die ersten Töne anstimmte. Die Verbindung von Musik und Erzählkunst prägt sein Soloprogramm, das nicht nur für Fans von „Hubert und Staller“ geeignet ist. Vielmehr möchte er verschiedene Facetten seiner Persönlichkeit zeigen und sein Publikum auf eine Reise durch seine Erfahrungen mitnehmen. Dies bestätigt auch die Beschreibung von Christian Tramitz, der von Lüttichau als der „beste Ungeschickte“ gilt.
Einblick in persönliche Erfahrungen
Von Lüttichau nutzte die Bühne, um in die Tiefen seiner Kindheit einzutauchen. Er sprach offen über seine Erfahrungen mit „Adipositas emotionalis“ und seine Zeit an der Schauspielschule, wo er seine Leidenschaft für die Künste entdeckte. Ebenfalls thematisierte er seine Schulzeit, in der seine Haare nicht lang sein durften und er Geigenunterricht hatte. Das Programm ist somit eine Mischung aus persönlichen Anekdoten und musikalischen Einlagen.
Ein weiteres innovatives Element waren die verwendeten Dialekte: von Hessisch über Sächsisch bis Bayerisch. Von Lüttichau brachte dem Publikum bei, wie herausfordernd es sein kann, die bayerische Sprache zu erlernen, und zog dabei Parallelen zu verschiedenen bekannten Kabarettisten, was für einige Lacher sorgte. In seinen Erzählungen erfuhren die Zuschauer von seinen ersten Engagements in Frankfurt und München, wo er die Grundlagen seiner Schauspielkunst erlernte.
Künstlerische Freiheit und musikalische Höhepunkte
Ein bedeutender Unterschied zwischen Schauspielerei und Musik wurde von Lüttichau ebenfalls herausgestellt: Während Schauspieler oft das tun, was man ihnen sagt, erleben Musiker die Freiheit, ihre eigene Kreativität zu entfalten. Dies bewies er eindrucksvoll im zweiten Teil seines Programms, wo er sich als Indianer verkleidete und erneut zur Gitarre griff. Hits wie „Knockin’ on Heaven’s Door“ und „Subterranean Homesick Blues“ wurden live vorgetragen, wobei Letzterer teilweise auf Bayerisch gesungen wurde.
Das Publikum zeigte sich begeistert und belohnte von Lüttichau mit stehenden Ovationen nach dem letzten Song. Sein mitreißendes Programm und die Kombination aus Humor, Musik und persönlichen Geschichten ließen den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Helmfried von Lüttichau plant, auch weiterhin sein Soloprogramm „plugged“ zu präsentieren, unter anderem in der Härtsfeldhalle in Neresheim, Karl-Bonhoeffer-Straße 16, 73450 Neresheim, wo er seine Talente weiterhin in den Bereichen Dichten, Schauspielern und Musik vertiefen möchte.
fnp.de berichtet über den facettenreichen Abend, während kultur-in-der-arche.de auf die geplanten Auftritte in Neresheim hinweist. Von Lüttichau hat sich damit nicht nur einen Namen als Schauspieler, sondern auch als Musiker gemacht.