Eine neuere Forschung unterstreicht die bedeutende Rolle einer flavonoidreichen Ernährung bei der Prävention von Demenz, insbesondere Alzheimer. Laut der Fuldaer Zeitung kann eine solche Ernährung das Risiko für demenzielle Erkrankungen deutlich senken. Zwei Obstsorten, Äpfel und Beeren, erweisen sich dabei als besonders effektive Nahrungsmittel. Diese gesundheitsfördernden Effekte zeigen sich vor allem durch die positive Wirkung von Flavonoiden, auch bekannt als Sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Pflanzenfarbstoffe sind nicht nur in Äpfeln und Beeren, sondern auch in Kakao, grünem und schwarzem Tee verbreitet.
Eine umfassende Studie der Columbia University in New York hat den Zusammenhang zwischen Flavonoiden und geistiger Leistungsfähigkeit bei rund 3.600 gesunden Probanden im Alter von etwa 70 Jahren untersucht. Die Teilnehmer, die über einen Zeitraum von drei Jahren täglich 500 Milligramm Flavanole konsumierten, wiesen eine bessere geistige Leistungsfähigkeit auf im Vergleich zu denen, die ein Placebo erhielten. Besonders interessant sind die Befunde über die Teilnehmer mit einer gesunden Ernährung: Sie zeigten den geringsten Leistungsabbau. Interessanterweise profitierten jene Teilnehmer mit geringer Flavonoidaufnahme von der zusätzlichen Einnahme von Flavanolen.
Einfluss der Ernährung auf das Demenzrisiko
Zusätzlich zu der Columbia-Studie bekräftigt eine aktuelle Untersuchung der Tufts University, dass der Konsum kleiner Mengen flavonoidreicher Nahrungsmittel sinnvoll ist, um Alzheimer vorzubeugen. Bei einer Analyse von 2.800 Personen ab 50 Jahren wurde über einen Zeitraum von 20 Jahren ein klarer Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Foers und dem Risiko für Alzheimer festgestellt. Die Ergebnisse, veröffentlicht im „American Journal of Clinical Nutrition“, zeigen, dass eine niedrige Aufnahme von Flavonolen mit einem doppelt so hohen Risiko für Alzheimer assoziiert ist.
Das Risiko erhöht sich sogar noch mehr bei einer geringen Aufnahme von Anthocyanen, die in Heidelbeeren und Erdbeeren vorkommen, während eine hohe Zufuhr, die etwa 7,5 Tassen Heidelbeeren oder 19 Tassen Tee pro Monat umfasst, schützend wirkt. Die positive Wirkung kann sogar im Alter von 50 Jahren durch bewusste Ernährungsumstellungen erreicht werden. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es bisher keine wirksamen Medikamente gegen Alzheimer gibt, sind solche Erkenntnisse von enormer Bedeutung.
Was sind Flavonoide und ihre Vorteile?
Flavonoide, die natürlichen Substanzen in Pflanzen, sind bekannt für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Die Queen’s University Belfast hat in einer Studie, die in „JAMA Network Open“ veröffentlicht wurde, gezeigt, dass ein hoher Flavodiet-Score, der aus dem Konsum von Lebensmitteln wie Tee, Rotwein, Äpfeln und Beeren abgeleitet wird, mit einem um 28 % geringeren Demenzrisiko korreliert. Unter den Teilnehmenden, die ein hohes genetisches Risiko hatten, betrug die Risikoreduktion sogar 43 %.
Dr. Aedín Cassidy, die leitende Autorin dieser Forschung, hebt hervor, dass einfache Ernährungsumstellungen signifikante Vorteile für die Gesundheit haben können. Die Wirkung von Flavonoiden manifestiert sich dabei in der Verbesserung der Gehirndurchblutung und der Hemmung der Ablagerung von Beta-Amyloid-Plaques, die mit Alzheimer assoziiert sind. Zu den empfohlenen Nahrungsmitteln zählen unter anderem fünf Tassen Tee, ein Glas Rotwein sowie halbe Portionen Beeren täglich, um den potenziellen Nutzen zu maximieren.
Insgesamt bieten diese Studien wichtige Einblicke in die Rolle von Lebensmittelauswahl in der Prävention von Alzheimer und anderen Demenzformen. Der Trend geht klar in Richtung einer bewussten, pflanzenbasierten Ernährung, die sich nicht nur positiv auf die körperliche, sondern auch auf die geistige Gesundheit auswirkt.
Für ausführlichere Informationen zu den Studien kann auf die Berichte von Fuldaer Zeitung, Heilpraxisnet und Neurologie Sopron verwiesen werden.