Anfang 2024 wurden gravierende Vorwürfe gegen Dr. Simone Fulda, die bis Februar 2024 Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel war, laut. Ein Wissenschaftsjournalist äußerte in einem Bericht im Wissenschaftsblog „For Better Science“ Anschuldigungen bezüglich angeblichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens, die sich insbesondere auf manipulierte repräsentative Abbildungen in ihren Arbeiten bezogen. Simone Fulda hatte an der Goethe-Universität Frankfurt von 2010 bis 2024 eine Karriere als Professorin für Experimentelle Tumorforschung und Vizepräsidentin für Forschung und akademische Infrastruktur inne.
Die Vorwürfe führten dazu, dass die Universitätsleitung der Goethe-Universität Frankfurt schnell eine Untersuchungskommission einberief, um den Behauptungen nachzugehen. Diese Kommission konnte jedoch nach sorgfältiger Prüfung feststellen, dass die vermeintlichen Verwechslungen von Abbildungen unbeabsichtigt waren und keine Manipulationen stattgefunden hatten. Daher wurde das Verfahren gegen Fulda wegen Geringfügigkeit eingestellt, wie die Goethe-Universität Frankfurt in einer Stellungnahme bekannt gab. Es wurde betont, dass in den vergangenen fünfzehn Jahren keine Anhaltspunkte für bewusste Datenmanipulation gefunden wurden.
Ergebnisse der Kommission
Das Ergebnis der Untersuchung war klar: Die Kommission erkannte lediglich unbeabsichtigte Verwechslungen und fügte hinzu, dass diese die Inhalte der Publikationen nicht beeinträchtigt hätten. Fulda selbst hatte Fehler in ihren bisherigen Arbeiten umgehend durch Korrekturmeldungen in den Fachzeitschriften richtiggestellt. Laut dem Bericht von NDR sah die Kommission keine Verletzung der Regeln der wissenschaftlichen Praxis.
Die Untersuchung ist jedoch nicht die einzige Herausforderung, mit der Fulda konfrontiert ist. Es laufen noch zwei weitere Verfahren: eines bei der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) und eines an der Universität Ulm. Das DFG-Verfahren wird derzeit überprüft und könnte möglicherweise ebenfalls eingestellt werden, sofern kein Fehlverhalten festgestellt wird. Sollte die Kommission jedoch zu dem Schluss kommen, dass Fulda tatsächlich gegen die Richtlinien verstoßen hat, könnte sie zur Rückzahlung von Fördermitteln verpflichtet werden.
Kontext zu wissenschaftlichem Fehlverhalten
Die Definition von wissenschaftlichem Fehlverhalten umfasst mehrere Punkte, darunter die absichtliche Fälschung von Daten und Plagiat. Fragwürdige Forschungspraktiken beinhalten weniger eindeutige Verstöße, wie das Herausgreifen oder Verzerren von Ergebnissen. Die Sorgfaltspflichten, die Wissenschaftler einzuhalten haben, sind unerlässlich für das Vertrauen von Gesellschaft und Politik in die Forschung, wie auch GWP ausführlich darlegt.
Die Auseinandersetzung um Simone Fulda verdeutlicht die Komplexität der Thematik und die Sensibilität, die mit den Vorwürfen des wissenschaftlichen Fehlverhaltens einhergeht. Auch wenn die aktuellen Verfahren gegen sie im Moment zur Geringfügigkeit deklariert wurden, bleibt es abzuwarten, wie die laufenden Untersuchungen ausgehen werden.