Am 5. März 2025 fand in Fulda der größte Rosenmontagsumzug Hessens statt. Mit einem neuen, ungewohnten Auftakt begann das Spektakel um 13:30 Uhr: Statt der traditionellen elf Kanonenschüsse eröffnete der Karnevals-Prinz Johannes Caravanicus LXXXII. den Umzug mit einer hölzernen Startklappe. Dies war eine direkte Folge der am 1. März 2025 eingeführten Waffenverbotszone in Fulda, die das Verspritzen von Feuerwerkskörpern untersagt. Mit einem Eröffnungslied, das den Titel „Ich bin in Fulda verliebt“ trug, und bunten Ballons wurde die Fastnacht auf eine neue Weise eingeleitet.
Der Präsident der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft (FKG), Oliver Weißenberger, bestätigte die Änderung und erklärte den Verzicht auf die Kanonen als Zeichen der Solidarität. Der amtierende Prinz Johannes äußerte zudem seine Enttäuschung über den Verlust dieser Tradition, bei der normalerweise die Böllerschüsse als markantes Zeichen des Starts des Umzugs dienten. Trotz dieser Herausforderungen war die Stimmung unter den 70.000 Zuschauern entlang der Strecke hervorragend.
Themen und Attraktionen des Umzugs
Insgesamt nahmen rund 4.000 Teilnehmer in 254 Zugnummern an dem Umzug teil. Sie präsentierten eine bunte Mischung aus traditionellen und modernen Kostümen, die die Zuschauer in ihren Bann zogen. Besonders auffällig war der Beitrag der Stiftung antonius, deren Wagen eine riesige Spritze zeigte, die sich in das Gesäß des AfD-Politikers Björn Höcke bohrt. Der bekannte Entertainer Guildo Horn unterstützte die Botschaft der Stiftung, was für zusätzlichen Aufsehen sorgte.
Aber nicht nur politische Themen wurden behandelt: Auch die neue Haube des Fuldaer Stadtschlosses fand ihren humorvollen Platz im Umzug, während Stadtbaurat Daniel Schreiner verkleidet als Turm des Stadtschlosses auftrat. Diese Darstellungen unterstrichen die Vielfalt und Kreativität, mit der die Fuldaer auf lokale und weltpolitische Themen reagierten, darunter sogar Anspielungen auf U.S.-Präsident Donald Trump.
Immerhin dauerte der Umzug etwa vier Stunden und bot den Zuschauern ein Spektakel, das trotz des geänderten Ablaufs keine Langeweile aufkommen ließ. Die Fuldaer zelebrierte ihre Fastnacht mit voller Begeisterung und kreativen Einfällen, die das Herz aller in der Domstadt höherschlagen ließen.
Wie berichtet, sorgte die Einführung der Waffenverbotszone nicht nur für ein Umdenken in der Tradition des Umzugs, sondern machte ebenso deutlich, dass Sicherheit bei der Feierlichkeiten oberstes Gebot hat. Während FKG-Vize Jan-Christoph Frühauf anmerkte, dass man bei der Einführung des Verbots möglicherweise nicht schnell genug gehandelt habe, war der Umzug dennoch ein voller Erfolg, in dessen Verlauf die Menschen das Feiern über alle Schwierigkeiten stellten.