Am 28. Februar 2025 verwandelte sich der große Saal des Parkhotels Kolpinghaus in Fulda in ein buntes Festtagsareal, als die Veranstaltung „Brääder Nie Weiberfastnacht“ zum zwölften Mal stattfand. Unter dem Motto der Frauenpower feierten kostümierte Damen in festlicher Partystimmung und sorgten für eine ausgelassene Atmosphäre. Sechs alte Randstaaten, darunter die Florengäßner Brunnenzeche, der Vorstädtische Bürgerverein, der Fuldaer Freizeit- und Carneval Klub sowie die Gruppen Nordend, Südend und Ostendia, nahmen am Fest teil, das von Achim Hilfenhaus moderiert wurde.
Die Weiberfastnacht ist ein fester Bestandteil der Karnevalszeit und wird am Donnerstag vor dem Aschermittwoch gefeiert. Diese Tradition ist besonders für Frauen von Bedeutung, da sie an diesem Tag die Möglichkeit haben, in farbenfrohen Kostümen zu feiern und die sozialen Regeln zu hinterfragen. Historisch gesehen geht das Fest auf eine Protestaktion von Waschfrauen im Jahr 1824 zurück, die während des Karnevals das Rathaus in Beuel stürmten. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten, und so können unter anderem Männer an diesem Tag ihre Krawatten gegen einen Kuss von Frauen abgeben, eine Tradition, die als „Kiss for Your Tie“ bekannt ist.
Festliche Höhepunkte und Darbietungen
Die Veranstaltung in Fulda bot ein reichhaltiges Programm, das durch Auftritte von Tanzgarden und Showtanzgruppen bereichert wurde. Die schwungvollen Showtänze der Männertanzgarden, wie die Eichenzeller Schreckschruwe und Doppel D, zogen das Publikum in ihren Bann. Musikalische Unterstützung kam von dem beliebte DJ Mäh, während Sven Hohmann, auch bekannt als „Der Schlagerfuzzi“, für weitere Unterhaltung sorgte.
Zusätzlich erfreuten sich die Anwesenden an den besonderen Darbietungen der Männertanzgarden, die zu begeisterten Reaktionen führten. Erstmals präsentierten sich die Prinzenpaare aus der Region, unter anderem das Künzeller Prinzenpaar Timo und Sabine sowie Fuldas Prinz Johannes Caravanicus LXXXII. mit seinem Gefolge. Diese fröhlichen Highlights unterstrichen die festliche Stimmung und die Bedeutung dieses Ereignisses im Fuldaer Karneval.
Weiberfastnacht, die vielerorts mit bunten Kostümen und ausgelassenen Feierlichkeiten gefeiert wird, ist mehr als nur ein Fest. Sie verkörpert die gesellige und humorvolle Seite des Karnevals und stärkt das Gemeinschaftsgefühl unter den Frauen, während die Männer häufig in die Rolle der Narren schlüpfen. In Fulda und Umgebung war dies am Donnerstag besonders deutlich spürbar, als die Frauen der sechs alten Randstaaten im Parkhotel gemeinsam feierten.
Die Veranstaltung in Fulda war nicht nur ein bedeutender kultureller Bestandteil der hessischen Karnevalstradition, sondern auch ein Symbol für die Emanzipation und die Rolle der Frauen im Gesellschaftsleben. Während in anderen Orten wie Oberrode oder Engelhelms ebenfalls unterhaltsame Feiern stattfanden, bleibt die Weiberfastnacht in Fulda ein besonderes Erlebnis, das Jahr für Jahr zahlreiche Besucher anzieht.