Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich zusehends in Hessen aus und sorgt somit für Besorgnis unter Naturschützern und in der Bevölkerung. Laut Proplanta wurden im Jahr 2023 bereits 280 Nester dieser invasiven Art dokumentiert, was eine signifikante Zunahme im Vergleich zu den 150 Nester im Jahr 2022 darstellt. Diese Entwicklung ist besonders auffällig, da im Jahr 2021 lediglich ein Großteil der Sichtungen aus dem Kreis Bergstraße gemeldet wurde.
Die Asiatische Hornisse, die ursprünglich aus Südostasien stammt und vermutlich mit Importwaren nach Europa gelangte, wurde 2019 zum ersten Mal in Hessen nachgewiesen. Seither hat sich ihr Einfluss merklich verbreitet, insbesondere in Südhessen, Gießen und Marburg. In den Jahren 2023 und 2024 wurde die Hornisse auch in Teilen Mittelhessens festgestellt, und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) prognostiziert eine weitere Ausbreitung für 2025.
Bedrohung für das Ökosystem
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse könnte negative Auswirkungen auf das heimische Ökosystem in Deutschland haben. Obwohl die Hornisse selbst für Menschen keine größere Gefahr darstellt als andere Hornissenarten, könnte sie lokale Insektenpopulationen gefährden. Details über die konkreten Folgen für die heimische Tierwelt sind jedoch noch nicht abschließend geklärt, wie HNA berichtet.
Im Jahr 2024 verzeichnete das HLNUG etwa 1.800 Meldungen von Sichtungen der Asiatischen Hornisse, von denen 1.465 bestätigt wurden. Der Anstieg der Meldungen wird teilweise auf eine erhöhte mediale Berichterstattung zurückgeführt, die dazu geführt hat, dass mehr Menschen auf die Hornisse achten und potenzielle Sichtungen melden. Die Nester der Hornisse werden nach einer Bestätigung durch die Behörde beseitigt, um einer weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken.
Erkennungsmerkmale und Verhalten
Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich optisch von der Europäischen Hornisse. Sie hat eine schwarze Grundfärbung mit wenigen gelben Binden und gut erkennbaren, schwarz-gelben Beinen, während die Europäische Hornisse gelb-orange gefärbt ist. Sie wird etwa 2,4 bis 3 Zentimeter groß und zeigt in der Regel kein aggressives Verhalten, kann jedoch bei der Verteidigung ihres Nests gefährlich werden.
Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, wobei die geografische Ausdehnung von Südhessen über den Kreis Bergstraße bis hin zu den Regionen Taunus und Main-Kinzig reicht. In den betroffenen Gebieten wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um Nester zu entfernen und die Ausbreitung zu kontrollieren.
Mit dem Online-Meldeportal des HLNUG haben Bürger die Möglichkeit, Sichtungen zu melden. Dieses Instrument spielt eine entscheidende Rolle, um die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu überwachen und gegebenenfalls erfolgreich einzugreifen.