Die Bundestagswahl 2025, die ursprünglich für den 28. September angesetzt war, findet nun am 23. Februar statt. Diese vorzeitige Neuwahl resultiert aus der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) durch Kanzler Olaf Scholz (SPD), was das Ende der Ampel-Koalition zur Folge hatte. In Hessen sind rund 4,3 Millionen Wahlberechtigte zur Wahl aufgerufen, einschließlich der etwa 180.000 Erstwähler, die bereits an der Europawahl teilnehmen durften. Das Wählerpotenzial in Hessen ist damit um etwa 100.000 Wahlberechtigte im Vergleich zur letzten Wahl gesunken.
Der Wahlkreis Gießen, der über 200.000 Wahlberechtigte aus dem Kreis Gießen und dem Vogelsbergkreis umfasst, ist als Nummer 172 gekennzeichnet. In der vergangenen Legislaturperiode vertraten Felix Döring (SPD), Helge Braun (CDU), Uwe Schulz (AfD) sowie Ali Al-Dailami (Linke/BSW) diesen Wahlkreis. Felix Döring, der bei der letzten Bundestagswahl 30,4 % der Erststimmen erhielt, tritt erneut an.
Kandidaten und Parteien im Wahlkreis Gießen
Die Direktkandidaten im Wahlkreis 172 stehen fest. Neben Felix Döring (SPD) sind Frederik Bouffier (CDU), Michel Zörb (Grüne), Robin Jünger (AfD), Desiree Becker (Linke) und Björn Feuerbach (Freie Wähler) im Rennen. Aktuelle Umfragen geben der Union den ersten Platz, gefolgt von der AfD, der SPD und den Grünen. FDP, Linkspartei und die BSW müssen hingegen um ihren Einzug in den Bundestag bangen. In Hessen verzeichneten alle Parteien einen Anstieg der Mitgliederzahlen, wobei insbesondere die CDU und die FDP eine Zunahme an Parteispenden verzeichnen können.
Eine besondere Herausforderung kann für Kleinparteien entstehen, da sie Unterstützungsunterschriften einreichen müssen, um an der Wahl teilnehmen zu können. Die Frist für die Wahlvorschläge und Unterschriftenlisten endete am 20. Januar um 18 Uhr. Die Wahlplakate sind bereits in Gießen angebracht und der Wahlkampf hat somit offiziell begonnen.
Organisation und Durchführung der Wahl
Die Wahlbenachrichtigungen werden bis zum 2. Februar versandt, und die Fristen für Briefwahl sind aufgrund der vorgezogenen Wahl verkürzt. Briefwähler haben nur zwei Wochen Zeit, um ihre Stimmen abzugeben. Am Wahltag schließen die Wahllokale um 18 Uhr, die ersten Prognosen sind kurz danach zu erwarten, während das offizielle Endergebnis meist am nächsten Morgen vorliegt.
Die Wähler haben bei der Bundestagswahl zwei Stimmen: eine Erststimme für einen Kandidaten im Wahlkreis und eine Zweitstimme für eine Partei. Wichtig zu beachten ist, dass die Bundestagswahlen gemäß dem Grundgesetz zwischen 46 und 48 Monate nach Beginn der Wahlperiode stattfinden müssen. Der neue Bundestag wird auf 630 Mandate begrenzt, wobei Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen.
Für weitere Informationen zur Bundestagswahl und zu den Parteien, die in Hessen zur Wahl antreten, empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite der hessischen Wahlen und die FFH Nachrichten, die eine umfassende Berichterstattung bieten.