In der Gemeinde Buseck wird aktuell an verschiedenen Fronten gearbeitet, um den Charakter der Region zu bewahren und gleichzeitig zukünftige Wohnbedarfe zu decken. Bürgermeister Michael Ranft berichtete, dass im Neubaugebiet Rahberg II in Oppenrod rege Bautätigkeiten herrschen. Es stehen insgesamt 41 Bauplätze zur Verfügung, wobei 35 dieser Parzellen für den Bau von Einfamilienhäusern vorgesehen sind. Dies geschieht auf dem ehemaligen Hessischen Verkehrsübungsplatz, wo insgesamt 84 Wohneinheiten entstehen sollen. Ranft hebt hervor, dass alle Grundstücke bereits verkauft sind.
Die Einwohnerzahl der Großgemeinde Buseck liegt derzeit bei etwa 12.500, jedoch variiert diese Zahl je nach Quelle. Die Einwohnermeldestatistik spricht von 13.500, während der Zensus rund 1.000 weniger registriert. Diese demografischen Schwankungen sind relevant, da die Gemeinde eine Prognose auf 14.721 Einwohner bis 2033 hat.
Wachstumsdruck und Infrastrukturfragen
In den letzten Jahrzehnten hat die Siedlungsfläche in Buseck stark zugenommen. Die Entwicklungen in seinen Ortsteilen sind bemerkenswert: In Trohe wuchs die Siedlungsfläche von 63.624 m² im Jahr 1956 auf 391.244 m², während Beuern von 270.842 m² auf 891.093 m² expandierte. Auch Großen-Buseck verzeichnet mit einer Flächenausdehnung von 663.709 m² auf 1.737.783 m² ein starkes Wachstum, wobei dort unter anderem zwei 13-Geschosser im Nelkenweg errichtet wurden. Alten-Buseck und Oppenrod schlossen sich mit entsprechenden Zuwächsen an, was insgesamt auf einen enormen Entwicklungsdruck in der Region hinweist.
Die Gründe für diesen Zuwachs sind vielfältig, allerdings stehen auch Grenzen an zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten bevor. So sind die Gewerbegebiete nahezu voll ausgelastet, und es gibt nur wenige Erweiterungsoptionen. Der Erhalt des Dorfcharakters hat jedoch hohe Priorität; daher wird Innenverdichtung nicht als vorrangig erachtet.
Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung
Die Infrastrukturentwicklung stellt ein zentrales Thema dar. Mit steigenden Kosten konfrontiert, fordert Ranft mehr Unterstützung von Bundes- und Landesebene, um die kommunale Infrastruktur auch weiterhin aufrechterhalten zu können. Dies korrespondiert mit den generellen Empfehlungen zur Stadtentwicklung, die eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren sowie eine intensive Bürgerbeteiligung betonen. Solche partizipativen Ansätze sind entscheidend für eine integrierte Entwicklung, die unterschiedliche Interessen der Akteure harmonisieren soll.
Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist der Landkreis Gießen, der Zuschüsse für die Erhaltung denkmalgeschützter oder erhaltenswerter Bausubstanz gewährt. Diese Förderungen sind an bestimmte Voraussetzungen gebunden, und das Amt für Bodenmanagement ist der zentrale Ansprechpartner in allen Angelegenheiten rund um Geobasisdaten, Flurneuordnungen und Immobilienwertermittlungen. Informationen dazu stehen auch über die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation zur Verfügung.
Fazit
Die aktuelle Entwicklung in Buseck zeigt, dass der Balancierung zwischen Wachstum und dem Erhalt des dörflichen Charakters große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Mit neuen Wohnprojekten und einer wachsenden Bevölkerung sieht sich die Gemeinde allerdings auch Herausforderungen gegenüber, insbesondere in Bezug auf die Infrastruktur und das Management der vorhandenen Flächen. Die Strategie, den Dialog zwischen Bürgern und Behörden zu fördern, wird dabei als essenziell erachtet, um eine zukunftsfähige Entwicklung zu gewährleisten.