Ab dem 1. Mai 2025 tritt eine bedeutende Regelung in Kraft, die die Art und Weise, wie Passbilder für offizielle Dokumente erstellt und übermittelt werden, grundlegend ändern wird. Die Stadt Gießen hat angekündigt, dass papierbasierte Passbilder in Zukunft nicht mehr akzeptiert werden. Stattdessen sind nur noch digital übermittelte Bilder von zertifizierten Fotografen zugelassen. Diese Entscheidung folgt dem Gesetz zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen, das im Dezember 2020 eingeführt wurde und darauf abzielt, die Sicherheitsstandards im Umgang mit biometrischen Lichtbildern zu erhöhen. Gießen, eine Stadt, die an der Spitze dieser Initiative steht, hat dies in einem Artikel des Gießener Anzeigers ausführlich erklärt.
Die angesprochenen Änderungen zielen darauf ab, Manipulationen wie die sogenannte Morphing-Technik zu verhindern, bei der mehrere Bilder zu einem neuen Gesicht verschmolzen werden. Diese Technik gefährdet Identitätskontrollen erheblich. Das digitale Verfahren ermöglicht es, Qualitätsverluste, die durch das Ausdrucken und Scannen von Passbildern entstehen, zu vermeiden. Zudem wird das Antragsverfahren für Bürger durch die Digitalisierung vereinfacht.
Vorgaben für Fotografen und Sicherheitsstandards
Mit den neuen Regelungen müssen Fotografen QR-Codes für die digitale Übermittlung der Bilder verwenden. Diese QR-Codes werden genutzt, um die Bilder sicher an die zuständigen Behörden zu übermitteln. Gießener Fotografen sind bereits auf die neuen Anforderungen vorbereitet und stellen sicher, dass sie Zugang zu zertifizierten Cloud-Diensten und der erforderlichen Software haben, um die Vorgaben der BSI TR-03170 zu erfüllen. Diese technische Richtlinie regelt die sichere digitale Übertragung biometrischer Lichtbilder.
Mit dem Ziel, den Bürgern ein reibungsloses Erlebnis zu bieten, sind im Rathaus auch Selbstbedienungs-Automaten für Passbilder und Fingerabdrücke geplant. Diese Geräte, die jedoch zurzeit noch nicht verfügbar sind, sollen den Bürgern helfen, bequem und effizient ihre biometrischen Daten zu erfassen.
Biometrische Passbilder – Ein Überblick
Bereits seit November 2010 sind biometrische Passbilder für amtliche Dokumente wie Personalausweis, Reisepass und Führerschein erforderlich. Diese Passbilder müssen bestimmte Merkmale erfüllen, die in Bezug auf Format, Größe, Schärfe und Hintergrund festgelegt sind. Auch Gesichtsausdruck, Kopfposition und Bekleidung sind entscheidende Faktoren. Die genauen Anforderungen sind auf der Fotomustertafel der Bundesdruckerei dokumentiert, die eine Orientierung für Fotografen und Bürger bietet.
Professionelle biometrische Passfotos können beispielsweise in Berg/Aufkirchen am Starnberger See erstellen werden. Dort gibt es verschiedene Preismodelle, die die Erstellung von Passbildern sowie Bewerbungsbildern abdecken. Passbilder kosten beispielsweise 19 Euro für sechs Stück, wobei weitere Bilder zu einem günstigeren Preis erhältlich sind. Die Öffnungszeiten der Fotostudios sind von Montag bis Freitag von 8:00 bis 13:00 Uhr und von 14:30 bis 18:00 Uhr sowie samstags von 8:00 bis 12:30 Uhr.