Am 26. Februar 2025 hat Bürgermeister Sven Schmidt-Mankel im Stadtparlament Wetter den Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 vorgestellt. Der Ergebnishaushalt weist ein Defizit von 1,3 Millionen Euro auf. Auch der Finanzhaushalt zeigt eine negative Entwicklung. Diese Situation erfordert ein Haushaltssicherungskonzept, da die Stadt Wetter mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist, die sich aus steigenden Ausgaben für Pflichtaufgaben und höheren Personalkosten infolge von Tarifabschlüssen ergeben, wie op-marburg.de berichtet.
Die Erhöhung der Kreis- und Schulumlage durch den Landkreis führt zudem dazu, dass Wetter Schlüsselzuweisungen verliert. Bürgermeister Schmidt-Mankel betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit im Rathaus zur Identifizierung von Einsparpotentialen. Der Haushalt wird als „realistisch“ beschrieben, allerdings ohne finanziellen Spielraum.
Diskussion um Einsparungen und Investitionen
Eine zentrale Diskussion drehen sich um die Betriebsformen des örtlichen Schwimmbads, um Defizite zu reduzieren. Die Schulden der Stadt sollen bis Ende 2025 auf 20,3 Millionen Euro steigen, was eine Zunahme um fast fünf Millionen Euro bedeutet. Entsprechend wird die Investitionssumme von über 11 Millionen Euro auf etwa 6 Millionen Euro vermindert. Künftige Investitionen sollen sich auf realisierbare Projekte konzentrieren, darunter der Neubau eines Feuerwehrgebäudes und der Ausbau der Infrastruktur in Treisbach.
Im Zuge der Haushaltsplanung fordern steigende Friedhofsgebühren, die nur zu 33 Prozent abgedeckt sind, ebenfalls eine Überarbeitung. Ankündigungen für Einschnitte bei der Vereinsförderung wurden ebenfalls gemacht. Für die Verbesserung der finanziellen Situation wird ein Vorschlag in Kürze erwartet. Die erste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur Vorstellung des Haushaltsentwurfs findet am 11. März im Bürgerhaus Niederwetter statt, gefolgt von einer zweiten Sitzung am 18. März und der Verabschiedung des Haushalts durch das Stadtparlament am 1. April.
Kreisebene und deren Herausforderungen
<pParallel dazu plant der Landkreis Gießen ebenfalls unter schwierigen finanziellen Bedingungen für das Jahr 2025. Das Haushaltsvolumen beträgt über 500 Millionen Euro und weist erneut ein Defizit auf. Trotz der angekündigten Einsparungen von über 10 Millionen Euro fehlen im Ergebnishaushalt rund 15,4 Millionen Euro zur Deckung aller Ausgaben. Eine Anhebung der Kreisumlage um 1,5 Prozentpunkte sowie der Schulumlage um 0,7 Prozentpunkte sollen die finanzielle Situation etwas verbessern, wie lkgi.de analysiert.
Kämmerer Ide wies darauf hin, dass nahezu alle hessischen Landkreise mit defizitären Haushalten kämpfen, und die steigenden Pflichtaufgaben nicht in Einklang mit den Einnahmen zu bringen sind. Ein direkter Dialog und dringender Bedarf an zusätzlichen finanziellen Mitteln von Land und Bund sind notwendig, um die strukturellen Probleme nicht nur auf kommunaler Ebene zu beheben.
Insgesamt stehen sowohl die Stadt Wetter als auch der Landkreis Gießen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die zielgerichtete Maßnahmen und ein hohes Maß an Kooperation erfordern, um die öffentlichen Finanzen nachhaltig zu stabilisieren.